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  • Trotz Corona konnte die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd im letzten Jahr deutlich mehr Gewinn einfahren als in den Jahren zuvor. 
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Hapag-Lloyd: Glänzende Geschäfte trotz Corona-Jahr

Viele Branchen stehen enorm unter Druck – Fracht- und Logistikkonzerne wie Hapag-Lloyd profitieren aber nach wie vor stark vom Welthandel. Die Hamburger Reederei bekam im Corona-Jahr 2020 unerwartet viel Geld in die Kasse. Ob das so weitergeht?

Nach einem dank hoher Frachtraten und niedriger Kraftstoffpreise fulminanten Geschäftsjahr 2020 rechnet die Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd mit weiter steigenden Ergebnissen. Von den Gewinnen des letzten Jahres profitiert auch die Stadt Hamburg, die 13,9 Prozent an der Reederei hält. Laut Handelsblatt kann sich die Stadtkasse über eine Zuwendung von 85,5 Millionen Euro freuen.

Fulminantes Geschäftsjahr für den Fracht- und Logistikkonzern

„Alle Schiffe, die wir haben, fahren“, sagte Konzernchef Rolf Habben Jansen am Donnerstag bei der Vorstellung des Geschäftsberichts. Auf konkrete Zahlen wollte er sich für 2021 jedoch noch nicht festlegen. Weiter steigenden Frachtraten stünden inzwischen deutlich steigende Kraftstoffpreise gegenüber, sagte er. Hinzu kämen Unwägbarkeiten wegen der Corona-Pandemie, „und die gegenwärtigen Engpässe in den Lieferketten werden sich vermutlich erst in der zweiten Jahreshälfte deutlich abschwächen“.

Mit dem vergangenen Jahr zeigte sich Habben Jansen sehr zufrieden. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg im Vergleich zu 2019 auch dank Kosteneinsparungen von rund 450 Millionen Euro um mehr als eine halbe Milliarde auf rund 1,31 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis legte – bei einem Umsatz von rund 12,8 Milliarden Euro – um knapp 151 Prozent auf 935,4 Millionen Euro zu.

Hapag-Lloyd: Unerwartet starke Nachfrage nach Containertransporten

Entsprechend hätten Vorstand und Aufsichtsrat eine Dividende von 3,5 Euro pro Aktie vorgeschlagen. „Nachdem die Transportmengen im zweiten Quartal deutlich eingebrochen waren, konnten wir im zweiten Halbjahr von einer unerwartet starken Nachfrage nach Containertransporten profitieren“, sagte Habben Jansen. Grund für die um etwa drei Prozent erhöhten Umsätze sei vor allem eine bessere Frachtrate. Sie sei von durchschnittlich knapp 898 Euro auf knapp 934 Euro je Standardcontainer (TEU) gestiegen.

Insgesamt seien im vergangenen Jahr auf den Hapag-Lloyd-Schiffen 11,8 Millionen TEU transportiert worden – was zwar etwas weniger als 2019, aber deutlich mehr als zu Beginn der Pandemie befürchtet gewesen sei. Hapag-Lloyd verfügt über insgesamt 237 Containerschiffe und eine Transportkapazität von 1,7 Millionen TEU. Die Reederei mit gut 13.000 Beschäftigten ist in 129 Ländern vertreten. Weltweit unterhält sie 122 Liniendienste mit Verbindungen zwischen mehr als 600 Häfen auf allen Kontinenten.

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Hauptziele in diesem Jahr seien unter anderem eine bessere CO2-Bilanz und die Integration der gerade erworbenen niederländischen Reederei Nile Dutch, so Hapag-Lloyd. Das Unternehmen hatte am Mittwoch mitgeteilt, den Afrika-Spezialisten gekauft zu haben. Nile Dutch mit Sitz in Rotterdam und rund 350 Beschäftigten gilt als einer der führenden Anbieter von Containerdiensten von und nach Westafrika. Die Reederei unterhält zehn Liniendienste, hat eine Transportkapazität von 35.000 TEU und 80.000 Container im Bestand. (dpa)

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