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Containerschiff
  • Hapag-Lloyd ist eine weltweit führende Linienreederei mit Firmensitz in Hamburg (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Hapag-Lloyd erwartet Gewinnrückgang: „Situation ist herausfordernd“

2022 war wegen der Folgen der Coronapandemie für die Lieferketten das beste Jahr in der Geschichte von Hapag-Lloyd. Inzwischen hat sich die Lage normalisiert, mit Folgen für den Gewinn.

Ein Überangebot an Schiffen auf den Weltmeeren, ein schwächelnder Welthandel und die andauernde Gewalt der Huthi-Miliz gegen Handelsschiffe im Roten Meer: Die Hamburger Containerreederei Hapag-Llloyd sieht sich nach den goldgeränderten Bilanzen während der Coronapandemie in schwierigem Fahrwasser.

Nach dem Gewinneinbruch 2023 rechnet die Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd auch 2024 mit rückläufigen Ergebnissen. „Wir sind zufriedenstellend in das laufende Geschäftsjahr gestartet, aber das wirtschaftliche und politische Umfeld bleibt – insbesondere auch mit Blick auf die aktuelle Situation rund um das Rote Meer – volatil und herausfordernd“, hieß es am Donnerstag zur Vorlage des Geschäftsberichts für das vorige Jahr.

Nach erfolgreichen Jahren wird ein starker Gewinneinbruch erwartet

Während der Pandemie hatten alle Reedereien von Verwerfungen in den Lieferketten mit fehlenden Kapazitäten und einer hohen Nachfrage nach Transporten auf See profitiert. Die Preise, im Branchenjargon Frachtraten, schnellten in die Höhe. Unter dem Strich bescherte dies Hapag-Lloyd 2022 einen beispiellosen Gewinn von 17,5 Milliarden Euro – und den Aktionären eine Dividende von 63 Euro je Aktie.

Für 2023 standen nach einem erwarteten Gewinneinbruch unter dem Strich aber immer noch 2,95 Milliarden Euro. Es war damit das drittbeste Jahr in der Geschichte der mit einer Flotte von derzeit 266 Schiffen weltweit fünftgrößten Containerreederei.

Aufsichtsrat Jansen bleibt trotz schlechter Prognosen

Geht es nach den aktuellen Prognosen, dürften die Gewinne 2024 nicht annähernd wieder erreicht werden. Der Vorstand erwartet demnach, dass der Gewinn vor Abzug von Steuern und Zinsen (Ebit) sich in einer Bandbreite von minus 1 bis plus 1 Milliarden Euro bewegen wird.

Habben Jansen sprach von einer herausfordernden Zeit. Erst nach 2025 und 2026 „werden wir hoffentlich wieder in eine normale Situation zurückkommen“, so der seit 2014 amtierende Vorstandschef. Sein Vertrag wurde vom Aufsichtsrat vorzeitig bis Ende März 2029 verlängert.

Teure Umwege wegen der Huthi-Angriffe im Roten Meer

„Rolf Habben Jansen leistet seit fast einem Jahrzehnt exzellente Arbeit für Hapag-Lloyd“, sagte der Aufsichtsratschef, Habben Jansens Vorgänger Michael Behrendt. „Dabei hat er das Unternehmen kontinuierlich strategisch weiterentwickelt, deutlich internationalisiert und trotz gelegentlicher rauer See sicher auf Wachstumskurs gehalten.“

Mit dem Beginn der Huthi-Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer Anfang 2024 haben sich die Frachtraten allerdings wieder spürbar erhöht, auch weil die von den Reedereien beschlossenen Umleitungen ihrer Schiffe um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrika länger dauern, die Reedereien ihre Schiffe schneller fahren lassen und Transporte damit kostspieliger sind. Unklar ist, wie lange diese Situation beibehalten wird, und welche Effekte dies auf die Geschäftszahlen haben wird.

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„Das Leben unserer Belegschaft ist weit wichtiger als eine längere Fahrzeit von sieben Tagen“, sagte Habben Jansen. „Wir warten also, bis sich das normalisiert.“ Weil die Angriffe erst Mitte Dezember begonnen hätten, werde sich die finanzielle Auswirkung erst mit den Zahlen für das erste Quartal zeigen, die Mitte Mai vorgelegt werden sollen. (dpa/mp)

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