Das ewige Müll-Problem am Hansaplatz: Ein Lösungsansatz und ganz viel Skepsis
Kulturelle Vielfalt und pulsierendes Leben in der Innenstadt – so könnte man den Bereich um den Hansaplatz in St. Georg beschreiben. Aber auch so: Ärger, Alkohol, Lärm und Müll. Mit Videokameras sollte der Platz sicherer werden, Kugeln auf Pollern sollten Obdachlose fern halten. Nun will das Bezirksamt Mitte das Müll- und Lärm-Problem mit neuen Container-Systemen angehen – Anwohner stehen dem Vorhaben aber skeptisch gegenüber.
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Kulturelle Vielfalt und pulsierendes Leben in der Innenstadt – so könnte man den Bereich um den Hansaplatz in St. Georg beschreiben. Aber auch so: Ärger, Alkohol, Lärm und Müll. Mit Videokameras sollte der Platz sicherer werden, Kugeln auf Pollern sollten Obdachlose fern halten. Nun will das Bezirksamt Mitte das Müll- und Lärm-Problem mit neuen Container-Systemen angehen – Anwohner stehen dem Vorhaben aber skeptisch gegenüber.
Die neuen, sogenannten Unterflur-Behälter sollen die vor elf Jahren installierten und mittlerweile in die Jahre gekommenen Müll-Depots für Glas, Papier und Leichtverpackungen (gelbe Tonne) ersetzen. „Wir können die Funktionstüchtigkeit nicht mehr garantieren“, sagte Christian Berger, Betriebsleiter der Stadtreinigung für Mitte, bei der Sitzung des Stadtteilbeirates St. Georg. „Die Systeme neigen zu Verstopfungen, außerdem gibt es Probleme mit der Bodenplatte.“ Der Behälter für Leichtverpackungen sei daher schon seit geraumer Zeit stillgelegt worden.
Hamburg: Hansaplatz soll mit neuen Systemen sauberer werden
Die neuen Systeme haben vor allem größere Öffnungen, dazu sollen die Container für Glas von innen eine besondere Beschichtung haben, die schalldämpfend wirken soll. Außerdem soll der Einwurf nur noch tagsüber möglich sein: Von 20 Uhr abends bis 7 Uhr morgens sollen die Eimer mittels Zeitschloss gesperrt werden. Am Sonntag soll das Einwerfen von Müll gänzlich verboten werden. Berger: „Es hat viele Beschwerden gegeben.“
Anwohner, die an der Sitzung teilnahmen, loben ausdrücklich den „heldenhaften Einsatz“ der Stadtreinigung. Das Problem: „Morgens ist es sauber, gegen Abends wieder dreckig.“ Außerdem halten viele das Zeitschloss-System, das im März installiert werden soll, für problematisch: Sie fürchten, dass die Leute ihren Müll dann einfach neben den verschlossenen Containern liegen lassen werden.
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Die Stadtreinigung kann die Skepsis verstehen, sagt, der Vorschlag wäre aus bezirklichen Gremien gekommen, „wir haben den nur aufgenommen und hoffen, dass der sich als positiv erweist, damit die Nachtruhe auch gegeben ist“. Die Polizei, die für Anwohner „deutlich“ präsent ist, verspricht genauer hinzugucken und Müllfrevel zu ahnden.
Auch die Mülleimer an den Rändern der Glasflaschenverbotszone, die nur für Flaschen vorgesehen sind, werden im März modifiziert: Sie bekommen Verschlüsse, sodass nicht mehr reingegriffen werden kann. Der Hintergrund: In der Nacht durchwühlen Pfandflaschensammler die Müllbehälter. Auch Verbrecher auf der Flucht nutzen die Mülleimer, um sich mit einer Flasche zu bewaffnen.