• Teilnehmer der Demonstration in Hamburg. 
  • Foto: Hami Roshan

Hanau-Jahrestag: 2000 Demonstranten erinnern in Hamburg an die Opfer

Am Jahrestag des Attentates von Hanau haben 2000 Hamburger der Opfer der Gräueltat gedacht und sind unter dem Motto „Solidarität von Hamburg nach Hanau“ auf die Straße gegangen. Am 19. Februar 2020 hatte ein Rechtsextremist in der hessischen Stadt neun Menschen mit ausländischen Wurzeln getötet. 

„Hanau ist überall“ stand auf einem der Plakate, mit der die Menschen am Freitag durch Hamburg zogen. Sie wollten darauf aufmerksam machen, dass eine solche rechtsextremistisch motivierte Gräueltat nicht nur in Hessen, sondern überall in Deutschland geschehen kann. Im Stadtteil St. Pauli beteiligten sich nach Angaben der Polizei an drei Kundgebungen 500, 600 und 650 Menschen. Im Stadtteil Wilhelmsburg seien weitere 200 bis 250 Demonstranten zusammengekommen. Zu den Kundgebungen hatten das Hamburger Bündnis gegen Rechts und die Initiative Seebrücke aufgerufen. Es habe keine Zwischenfälle gegeben.

Demo in Hamburg für Hanau-Opfer

Die Teilnehmer der Demonstration zeigten Bilder der Opfer. 

Foto:

Hami Roshan

Rechtsextremismus: Hamburger gedenken Opfer der Gräueltat von Hanau

Auf zahlreichen Plakaten waren die Gesichter der neun Opfer des 19. Februar 2020 zu sehen, an dem ein 43-jähriger Deutscher neun Menschen mit ausländischen Wurzeln an mehreren Orten in Hanau erschoss. Anschließend hatte er mutmaßlich seine Mutter und auch sich selbst getötet.

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Auch in Frankfurt hatten etwa 3000 Menschen bereits am Donnerstagabend an das Leid der Opfer und die Trauer ihrer Angehörigen erinnert: Hier in Form einer Demonstration. In Hanau selbst gab es am Freitag eine Gedenkveranstaltung, bei der auch Bundespräsident Frank Walter Steinmeier anwesend war. Er sagte, keineswegs seien ein Jahr nach dem Anschlag die Trauer gewichen, der Schmerz geringer geworden, die Wut verflogen, alle Fragen beantwortet.

Erinnerung an Hanau-Opfer

In Gedenken an die Toten wurden in Hamburg Kerzen angezündet. 

Foto:

Hami Roshan

Das sagte Bundespräsident Steinmeier am Jahrestag von Hanau

„Doch als Bundespräsident stehe ich hier und bitte uns: Lasst nicht zu, dass die böse Tat uns spaltet! Übersehen wir nicht die bösen Geister in unserer Mitte – den Hass, die Ausgrenzung, die Gleichgültigkeit. Aber lasst uns glauben an den besseren Geist unseres Landes, an unsere Kraft zum Miteinander, zum gemeinsamen Wir!“

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In den sozialen Medien posteten Nutzer unter Hashtags wie „Hanauwarkeineinzelfall“ oder „Hanauistüberall“ Bilder der Verstorbenen und teilten, genau wie die Hamburger Erinnernden, die Mahnung: „So etwas DARF nicht wieder passieren.“

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