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  • Der ehemalige Leiter der Hamburger Cold-Cases-Einheit Steven Baack.
  • Foto: picture alliance/dpa

Hamburgs Soko „Cold Case“: Disziplinarverfahren entlastet Ex-Ermittler

Ein Dreivierteljahr nach der Einstellung der staatsanwaltlichen Ermittlungen ist der ehemalige Leiter der Hamburger Cold-Cases-Einheit Steven Baack auch in einem Disziplinarverfahren entlastet worden.

„Das Disziplinarverfahren ist abgeschlossen. Ein Dienstvergehen wurde dabei nicht festgestellt“, sagte Polizeisprecher Timo Zill am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Zuvor hatte das „Hamburger Abendblatt“ berichtet.

Disziplinarverfahren in Hamburg wegen fragwürdiger Ermittlungen 

Hintergrund des Verfahrens gegen den leitenden Beamten sind fragwürdige Ermittlungen der Soko Cold Cases zu einem Mordversuch an einer Jugendlichen aus dem Jahr 1980. Damals war eine 16-Jährige auf dem Heimweg in Steilshoop überfallen und von einem Mann mit einem Messer beinahe getötet worden. Anfang 2018 hatte die Soko Cold Cases einen 53-jährigen Verdächtigen festgenommen.

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Am 24. Oktober 2018 wurde der Beschuldigte freigesprochen, weil die Soko unter anderem Zeugen getäuscht und den Hauptbelastungszeugen mit einer Belohnung zur Aussage bewegt hatte. Den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen zufolge hat die Einheit unter Baack Fehler gemacht, aber nicht gegen Gesetze verstoßen.

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Polizeisprecher Zill sprach ebenfalls von „festgestellten handwerklichen Mängeln“, die sich nun in der Aufarbeitung befinden. „Hierbei geht es beispielsweise um die Erarbeitung eines kriminalpolizeilichen Standards bei Cold-Case-Verfahren.“

Aufgabe der 2016 gegründeten Ermittlungsgruppe Cold Cases ist es, ungelöste Mordfälle aus den vergangenen Jahrzehnten aufzuklären. (dpa/mp)

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