Berichte über massenhafte Lehrer-Ausfälle: Haben Hamburgs Schulen ein Corona-Problem?
Corona rauscht auch durch Hamburgs Schulen: Bei der MOPO haben sich mehrere Hamburger Eltern gemeldet und über massenhafte Lehrer-Ausfälle berichtet. Teilweise soll es an den Schulen nicht mal mehr genügend Lehrkräfte für den Vertretungsunterricht geben. Sind das Einzelfälle? Oder hat Hamburg in Bezug auf die Schulen ein Corona-Problem?
An einigen Hamburger Schulen führt die Corona-Pandemie derzeit zu vermehrten Ausfällen von Lehrkräften. Wie sieht es generell in der Stadt aus? Die MOPO hat bei der Schulbehörde und der Bildungsgewerkschaft GEW angefragt. Jetzt lesen mit MOPO Plus.
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An einigen Hamburger Schulen führt die Corona-Pandemie weiterhin zu vermehrten Ausfällen von Lehrkräften. Wie ernst ist die Lage derzeit wirklich? Die MOPO hat bei der Schulbehörde und der Bildungsgewerkschaft GEW angefragt.
Hamburger Eltern berichteten der MOPO von einem hohen Lehrermangel und Unterrichtsausfällen. Teilweise soll es an den Schulen nicht mal mehr genügend Lehrer für den Vertretungsunterricht geben.
Sind das Einzelfälle? Oder hat Hamburg in Bezug auf die Schulen ein Corona-Problem? Die MOPO hat die Schulbehörde gefragt, wie viele Lehrer zurzeit krankgemeldet sind.
Hamburger Schulen: So viele Lehrer fallen derzeit aus
„Aktuell sind 11,5 Prozent erkrankt, davon 2,6 Prozent aufgrund von Corona-Infektionen“, sagt Peter Albrecht, Sprecher der Schulbehörde. Dies entspreche dem Wert von Monaten mit üblichen erkältungsbedingten Infektionen, sei also nicht ungewöhnlich.
Gleichwohl könne es „an einzelnen Schulen zu Personalengpässen und infolgedessen auch zu begrenzten Unterrichtsausfällen kommen“, so Albrecht weiter. In der Regel stünden aber ausreichend Vertretungslehrkräfte zur Verfügung.
GEW: Ausfälle von bis zu 30 Prozent des Personals
Es gebe einen gut ausgearbeiteten Maßnahmenkatalog für die Schulen. Falls eine Lösung auf Ebene der eigenen Schule nicht möglich sei, stehe die Schulaufsicht beratend zur Seite und könne gut Personal aus anderen Schulen abordnen.
Ähnlich bewertet auch die Bildungsgewerkschaft GEW die Situation: „Die Lage ist je nach Schule sehr unterschiedlich, einige können die Ausfälle kompensieren, andere nicht“, sagt Dirk Mescher, Geschäftsführer der GEW Hamburg. „Wir wissen von Schulen, an denen bis zu 30 Prozent des Personals erkrankt oder in Isolation sind.“
Schulen sollen weniger Testen
Nach den Osterfreien sollen sich die Schülerinnen und Schüler ab dem 19. April nur noch zweimal anstatt dreimal pro Woche testen. Das „Infektionshoch“ nach den Frühjahrsferien sei laut einem Brief des Landesschulrats an die Schulen, der der „Welt“ vorliegt, überwunden.
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Von der GEW gibt es dafür Kritik. „Natürlich wünschen wir uns auch eine Rückkehr zur Normalität, das muss die Pandemie-Lage aber auch hergeben“, so Mescher.