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  • Blick auf das neue Baugebiet, im Vordergrund die S-Bahn-Station Allermöhe.
  • Foto: IBA Hamburg GmbH / Johannes Arlt

Hamburgs neuer Stadtteil: Oberbillwerder: Politik tritt auf die Bremse

Der Zoff zwischen dem Senat und den Bergedorfern geht in die nächste Runde: Ein gemeinsamer Antrag der neuen Koalition in Bergedorfs Bezirksversammlung könnte den Baubeginn für Hamburgs 105. Stadtteil verzögern: Das von den Bewohnern Billwerders ungeliebte Megabauvorhaben Oberbillwerder soll erst beginnen, wenn die aufwändige Zufahrt zur Bundesstraße fertig ist. Wenn die Lokalpolitiker sich durchsetzen, ist der Zeitplan des Senats aber kaum zu halten, wie die Bergedorfer Zeitung berichtet.

Im kommenden Jahr sollen die Erschließungsarbeiten für Oberbillwerder, Hamburgs größtes städtebauliches Projekt nach der Hafencity, beginnen. So sieht es der vom Senat beschlossene Masterplan vor, gegen den der Bezirk eigentlich keine Handhabe hat. Doch die Koalition von SPD, Grünen und FDP in der Bezirksversammlung Bergedorf hat nun einen Antrag an den Bezirksamtsleiter verabschiedet, der den ersten Spatenstich zumindest verzögern könnte.

Oberbillwerder: Das fordert Bergedorf 

Die Pläne für Oberbillwerder: Das neue Quartier soll zur autofreien Zone werden.

Die Pläne für Oberbillwerder: Das neue Quartier soll zur autofreien Zone werden.

Foto:

Visualisierung: ADEPT Aps / Karres+Brands

Wie die Bergedorfer Zeitung schreibt, beantragen die Koalitionäre, dass vor dem Beginn der Sandaufschüttungen auf den jetzigen Äckern und Wiesen die Verbindung des Ladenddorfer Furtweges an die B5 fertig gestellt sein muss. Dieses anspruchsvolle Straßenbauprojekt mit Rampen wird aber bis zum anvisierten Beginn der Vorarbeiten nicht zu bewältigen sein. 

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Protest: „Nein zu Oberbillwerder – Paradies Billwerder erhalten“ steht auf dem Schild an einem alten Kutschwagen in Billwerder.

Foto:

picture alliance/dpa

„Die Inhalte dieses Antrags stellen keinen Verstoß gegen den vom Senat beschlossenen Masterplan Oberbillwerder dar, sind rechtlich also nicht anzufechten“, zitiert die „Bergedorfer Zeitung“ Bezirksamtsleiter Arne Dornquast.

Oberbillwerder als neuer Stadtteil

Der Senat sieht in Oberbillwerder einen modernen Vorzeigestadtteil, eine „Smart City“ mit möglichst wenig Platz für Autos und viel Raum für Sport und Bewegung. Kritiker vor Ort sehen darin die Zerstörung der idyllischen Natur in den Vier- und Marschlanden.

Bisher sieht der Masterplan des Senats vor, dass ab 2021 die Megabaustelle vorbereitet wird und 2023 die eigentlichen Bauarbeiten für 7000 Wohnungen beginnen. Ob dieser Zeitplan einzuhalten ist, bleibt fraglich.

Verzögert die Bezirksversammlung Bergedorf den Baubeginn in Oberbillwerder?

Die IBA Hamburg, die den Masterplan im Auftrag des Senates umsetzt, erklärt auf MOPO-Anfrage, die Auswirkungen des Bezirksbeschlusses würden „geprüft“.  Der Pressesprecher des Bezirks Bergedorf gibt sich ebenfalls vage: „Die bezirkliche Politik hat einen inhaltlichen Auftrag formuliert, den wir seriös abarbeiten. Es ist heute nicht absehbar, ob es zu Anpassungen des bestehenden groben Zeitplans kommen muss.“ (ste)

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