Hamburgs marode Uni: Hier tropft der Regen durch die Decke
Frust bei Hamburgs Studenten: Immer wieder tropft Regen durch das Dach der Staatsbibliothek. Viele der Arbeitsplätze sind derzeit gesperrt. Es gibt immer mehr marode Ecken in der Hochschule. Doch für Abhilfe wird nicht gesorgt, die Sanierungsarbeiten verzögern sich – die Kosten explodieren.
Frust bei Hamburgs Studenten: Immer wieder tropft Regen durch das Dach der Staatsbibliothek. Viele der Arbeitsplätze sind derzeit gesperrt. Es gibt immer mehr marode Ecken in der Hochschule. Doch für Abhilfe wird nicht gesorgt, die Sanierungsarbeiten verzögern sich – die Kosten explodieren.
Mit Eimern müssen Mitarbeiter der Staatsbibliothek (Stabi) das Regenwasser auffangen, das durch das Flachdach tropft. Ein Teil der Arbeitsplätze im Lesesaal ist mit Planen abgedeckt, viele sind gesperrt.
„Bei Starkregen kommt es zu massiven Wasserschäden“, erklärt Stabi-Direktor Robert Zepf dem „Hamburg Journal“. „Das liegt daran, dass die Dachhaut undicht ist. Das Wasser bahnt sich seinen Weg, aber es ist nicht vorhersehbar, an welcher Stelle es dann in die Lesebereiche eintritt.“ Schon zum achten Mal sei das in den letzten zehn Jahren passiert.

„Provisorische Reparaturen wurden schon vorgenommen“, hieß es Ende Januar im Internet-Blog der Stabi. „Witterungsbedingt kann die Dachdeckerfirma aber derzeit keine umfassende Beseitigung der Schäden in Angriff nehmen. Solange hier noch Wasser eindringt, müssen die Arbeitsplätze in den betroffenen Bereichen gesperrt bleiben, auch wenn wir wissen, dass derzeit jeder freie Platz in der Stabi benötigt wird.“
Man habe aufgrund des „großen Sanierungsbedarfs“ ein neues Raumkonzept erarbeitet. „Wir hoffen, dass es bald in die weitere Planung und Umsetzung geht.“
Regen tropft in die Staatsbibliothek: „Die Dachhaut ist undicht“
Es ist nicht die einzige Dauerbaustelle in Hamburgs maroder Uni: Auch der so genannte „Pferdestall“, das Gebäude der Sozialwissenschaftler, kann nicht komplett genutzt werden. Teile des historischen Hauses sind mit dem tückischen Umweltgift Naphthalin belastet.
Erste Sanierungsarbeiten konnten das Gift nicht beseitigen. Die Folge: zwei versiegelte Stockwerke. Laut Wissenschaftsbehörde könnten bis zur Fertigstellung noch Jahre vergehen, derzeit gebe es kein Geld dafür.

Der vierzehnstöckige Philosophenturm sollte nach der Rundumerneuerung eigentlich schon 2021 eröffnet werden – und ist immer noch nicht fertig. Auch bei den Kosten wurde das Ziel deutlich verfehlt: Einst mit knapp 60 Millionen Euro veranschlagt, kostet die Sanierung nun stolze 103 Millionen Euro. Die Gründe: Corona, Lieferengpässe und Personalmangel.
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