Hamburgs letzte Einfamilienhäuser: In dieser Idylle gehen sie jetzt in den Verkauf
Mitten im Grünen und in kürzester Zeit auch direkt in der Hamburger City: In Georgswerder entsteht derzeit ein traumhaftes kleines Neubaugebiet, angrenzend an bestehende Bebauung, umringt von Kleingärten und ziemlich direkt an der Dove Elbe. Idyllische Wassergräben sind angelegt, eine Apfelbaum-Allee gepflanzt – und ab sofort ist auch eine kleine Zahl Baugrundstücke für Einfamilienhäuser auf dem Markt. Was sie kosten und nach welchen Kriterien es den Zuschlag gibt.
Mitten im Grünen und in kürzester Zeit auch direkt in der Hamburger City: In Georgswerder entsteht derzeit ein traumhaftes kleines Neubaugebiet, angrenzend an bestehende Bebauung, umringt von Kleingärten und ziemlich direkt an der Dove Elbe. Idyllische Wassergräben sind angelegt, eine Apfelbaum-Allee gepflanzt – und ab sofort ist auch eine kleine Zahl Baugrundstücke für Einfamilienhäuser auf dem Markt. Was sie kosten und nach welchen Kriterien es den Zuschlag gibt.
Eigentlich will die Stadt Hamburg ja keine Einfamilienhäuser mehr in Baugebieten planen. Aber Ausnahmen gibt es immer noch. Dazu gehört das von der städtischen IBA Hamburg realisierte Projekt „Kirchenwiese Georgswerder“. Immerhin träumen laut Umfrage der Haspa noch 61 Prozent der Hamburger von einem eigenen Haus.
Wer nicht gerade in Wilhelmsburg wohnt oder sich wegen eines Staus auf der Autobahn mal über kleine Straßen durchmogeln wollte, der ist wahrscheinlich noch nie in Georgswerder gewesen. Obwohl der Ort von der Wilhelmsburger Reichsstraße, der A255 und A1 fast umzingelt wird, ist er sehr ländlich und grün geblieben. Abgesehen vom permanenten Hintergrund-Rauschen durch Verkehr und Hafenwirtschaft.
Kirchenwiese: Bauen ganz dicht neben Schule und Kita
Dort sind nun südlich der Rahmwerder Straße endlich alle Vorbereitungen abgeschlossen, Kabel und Kanäle gelegt (inklusive Glasfaser) und Straßen fast fertiggestellt. Auch der zentrale Quartiersplatz neben der Schule ist schon länger neu gestaltet. Es kann losgehen mit dem Hochbau im Wohnquartier „Kirchenwiese“. Insgesamt entstehen hier 190 Wohneinheiten, davon 100 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, 50 in Reihenhäusern, und eine überschaubare Zahl an Einfamilien- und Doppelhäusern.

Plus eine neue Kita, die das Angebot der Kita Deichpiraten ergänzt. In Zukunft sollen dann auch noch die alten Schulgebäude an der Rahmwerder Straße abgerissen werden und einem größeren Neubau Platz machen.
IBA vermarktet Baugrundstücke für Einfamilienhäuser
Die Ausschreibung für die Mehrfamilienhäuser läuft bereits, die drei Baugemeinschaften sind bereits ausgewählt und planen intensiv an ihren Gebäuden – immerhin 58 Wohneinheiten – plus Stadtteilcafé in Zusammenarbeit mit der Stiftung Alsterdorf. Nun fällt endlich auch der Startschuss für die Vermarktung der Grundstücke für die 21 Einfamilienhäuser und zwei Doppelhäuser. Entwickelt wurde das Quartier von der IBA Hamburg, die nun auch nach festen Kriterien entscheiden wird, wer den Zuschlag erhält.

Die IBA hatte zuletzt in Neugraben bei der Vergabe von Bauplätzen für Einfamilienhäuser das Losverfahren zum Zuge kommen lassen, weil es so viele Interessenten gab. Das soll nun in Georgswerder nicht wiederholt werden. Es ist auch unklar, ob die Nachfrage überhaupt noch so groß sein wird. Immerhin steigen die Bauzinsen, es gibt Inflation und Irritation über neue Umweltauflagen und überall fehlen Material und Handwerker.
Hamburg-Georgswerder: Baugrundstücke nach Punkten
Die Grundstücke sind laut IBA-Projektkoordinator Ronny Warnke zwischen 350 und 600 Quadratmeter groß. „Sie werden um die 400 Euro pro Quadratmeter kosten.“ Man habe sich dabei am Bodenrichtwert orientiert. So dass ein Grundstück je nach Zuschnitt um die 200.000 Euro kostet. Plus Hausbau, Steuern etc. dürfte dort der Traum vom Eigenheim also seine 650.000 Euro kosten.
Wie groß der Andrang auf die Grundstücke sein wird, kann die IBA nicht abschätzen. Aber sie hat bereits einen Kriterienkatalog entwickelt, falls es sehr viele Interessenten gibt. Dabei werden Punkte für erwünschte Aspekte vergeben. Je mehr Punkte, desto größer die Wahrscheinlichkeit auf den Zuschlag.

Beispiele: „Wer mit mehreren Personen einziehen möchte, der bekommt dafür Punkte“, so Warnke. Das können Familien mit Kindern sein, aber auch mit Eltern oder in anderen Konstellationen. Das zollt der Tatsache Tribut, dass die Stadt eigentlich gar keine Einfamilienhäuser mehr ausweisen will. Das Argument ist, das der Flächenverbrauch zu groß ist. Daher wird begünstigt, wer mit vielen Personen einziehen möchte.
Weitere Punkte gibt es für Menschen, die bereits in Hamburg wohnen und so mit dem Umzug eine andere Wohnung freimachen würden. Und Personen, die ihren Arbeitsplatz in Hamburg haben und dann nicht mehr pendeln müssten – und so womöglich weniger Verkehr verursachen. Auch wenn Menschen mit Beeinträchtigungen einziehen, gibt es dafür Punkte. Am Ende wertet die IBA aus. Bewerber können sich auf den IBA-Seiten informieren.
Bedingung für ein Grundstück ist auch eine Finanzierungszusage durch eine Bank. Kurzfristige Spekulation wird verhindert, indem die Käufer selbst einziehen und dort zehn Jahre wohnen müssen.
Das könnte Sie auch interessieren: Spannender Schwerpunkt: Hamburgs neue Vorzeigeschule in Wilhelmsburg
Wer sich vor Ort umsehen und einen Eindruck davon gewinnen möchte, ob Georgswerder etwas für ihn ist, der hat dazu beim großen Quartiersfest am 17. Juni (14 bis 18 Uhr) auf dem Quartiersplatz bei der Schule (Rahmwerder Straße) die Gelegenheit.