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  • Spediteur Jörg Schmidt (48).
  • Foto: Patrick Sun

Hamburgs Helden in der Corona-Krise: Spediteur: „Jedes Land kocht seine eigene Suppe“

Das öffentliche Leben steht still. Und auf einmal fällt auf: wie viel Pfleger, Ärzte, Verkäufer, Polizisten und Co. für die Allgemeinheit tun, ohne dass sie im Rampenlicht stehen. Es geht um jene Berufsgruppen, die sich nicht an das Gebot der Stunde halten können: nämlich möglichst wenig Kontakt zu ihren Mitmenschen zu haben. Sie stehen Tag für Tag in ihrem Job, gehen ein höheres Risiko ein als andere – für uns alle. Die MOPO sprach mit einigen von ihnen. Heute: Ein Spediteur auf der Veddel.

Jörg Schmidt (48) arbeitet für die Speditionsfirma AMA Freight auf der Veddel, die unter anderem wichtige medizinische Produkte und Geräte durch Europa transportiert.

MOPO: Haben Sie Angst, sich anzustecken?
Jörg Schmidt: Ich nicht, aber die Kollegen, die tagtäglich mit den Lkw unterwegs sind, schon.

Machen Sie sich Sorgen um Ihre Familie?
Bis zu einem gewissen Punkt ja, aber ich glaube, wir sind mit unseren Schutzmaßnahmen gut aufgestellt und vorbereitet.

Wie ist die Situation bei Ihnen im Job zurzeit?
Ich fühle mich in meinem Job in die Zeit vor der EU-Osterweiterung zurückgesetzt, da jedes Land in der EU seine eigene Suppe kocht. Polen hat gerade die halbe EU-Logistik lahmgelegt mit seinen Grenzkontrollen, die zu gigantischen Staus gesorgt haben. Wenn das so weiter geht, dürfte Frau Ministerin Klöckner ihre Worte „Die Versorgung ist sicher“ noch bedauern.

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Wie glauben Sie, wird die Situation in einer Woche sein?
Keine Ahnung, das habe ich auch mehreren Kunden gesagt.

Wie finden Sie, verhält sich die Allgemeinheit? Was ärgert Sie am Verhalten anderer, was freut Sie?
Im Allgemeinen verhalten sich die Leute gut. Es gibt natürlich die, die alles für völlig übertrieben ansehen und da muss ich sagen, das ist nicht meine Generation, das ist die Generation meiner Eltern. Aber auch viele Jüngere scheinen sich verantwortungslos zu verhalten, da ihr Risiko gering ist.

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