• Der ehemalige Kampfschwimmer Brandt dreht eine schnelle Runde in der Alster.
  • Foto: Quandt

Hamburgs härtester Schwimmer: Ich bade jeden Tag in der Alster!

Vier Grad Außentemperatur, grauer Himmel, Nieselregen – nicht gerade einladendes Badewetter. Oder etwa doch? Michael Brandt (49) halten die frischen Temperaturen jedenfalls nicht von der täglichen Schwimmrunde in der Alster ab.

„Herrlich angenehm“, sagt Michael Brandt und lacht, als er von seinem „erfrischenden“ Bad aus dem Alsterarm in Winterhude steigt. Denn ein Warmduscher ist er wahrlich nicht. Er liebt die kalten Temperaturen im Wasser, so lädt er sich mit Energie für den ganzen Tag auf.

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Der ehemalige Kampfschwimmer Brandt dreht eine schnelle Runde in der Alster.

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Quandt

Er richtet sich dabei nach der so genannten Wim-Hof-Methode (benannt nach einem niederländischen Extremsportler), eine Kombination aus Atmung, Meditation und Kältetherapie, die „Geist und Körper verbindet“, sagt Brandt. Der ehemalige Bundeswehr-Kampfschwimmer schwört darauf und sagt, er jogge anschließend doppelt so schnell die 2,5 Kilometer zurück nach Hause.

Kälte-Training in Hamburg nach der Wim-Hof-Methode

Und so sieht seine Routine seit Anfang des Jahres aus: Atemübungen zu Hause, um den Sauerstoffgehalt im Blut zu erhöhen. Dann von Hoheluft-Ost zur Alster oder auch mal an die Elbe joggen. Vor Ort noch eine weitere Übung, den „Horse Stance“, der durch meditatives Brummen Vibrationen erzeugt und das Stammhirn anregt. Dann für ein paar Minuten ins eiskalte Wasser. Ein bisschen schwimmen, auch mal den Kopf unter Wasser und dann zurück laufen nach Hause. Manchmal sogar zweimal am Tag.

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„Anfangs spürt man im Wasser, wie das Blut aus Armen und Beinen zurückweicht. Nach einer Weile kommt es jedoch zurück. Ein tolles Gefühl“, sagt Brandt, der derzeit Soziale Arbeit studiert. Durch diese Methode entdecke man, was in einem stecke. All die menschliche Belastbarkeit, die dem modernen, bequemen Menschen verloren gegangen sei. Er ist auch davon überzeugt davon, dass die Methode gegen allerlei Krankheiten vorbeuge, die die Industrie gern „mit teuren Pillen“ bekämpfen wolle.

Baden in der Hamburger Alster: „Man muss aufpassen“

Doch darf man eigentlich in der Alster baden? Die Wasserqualität der Alster sei gut und auch nicht gesundheitsgefährdend, heißt es aus der Umweltbehörde.  Das Schwimmen sei zwar nicht verboten, die Behörde rät jedoch davon ab. Es gebe unsichere Tiefen und der Schiffsverkehr mit Alsterdampfern, Paddlern und Segelbooten sei gefährlich für Schwimmer.

„Man muss da ein bisschen aufpassen, aber die meisten kennen mich hier schon“, sagt Brandt. Außerdem ziehe er ja keine Bahnen und sei nur wenige Minuten im Wasser. Mit den steigenden Außen- und Wassertemperaturen wird die Alster eh ungeeignet für seine Abkühlung. Was er dann machen will? „Die Badewanne mit Eis füllen und mich da reinlegen,“ sagt der 49-Jährige mit einem Lachen. Man glaubt es ihm.

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