„Keine Freiheiten für diese Mörder“: Grünen-Landeschefin kommen bei Rede die Tränen
Extrem emotional wurde es am Donnerstag in der aktuellen Stunde der Hamburgischen Bürgerschaft. Die Grünen hatten das Thema „Frauen – Leben – Freiheit. Hamburg ist solidarisch mit dem mutigen Widerstand im Iran“ auf die Tagesordnung gesetzt. Landeschefin Maryam Blumenthal, die selbst im Iran geboren wurde, hielt eine bewegende Rede. Ihr und einem weiteren Abgeordneten kamen während der Wortbeiträge die Tränen und eine SPDlerin griff aus Solidarität sogar zur Schere.
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Extrem emotional wurde es am Donnerstag in der aktuellen Stunde der Hamburgischen Bürgerschaft. Die Grünen hatten das Thema „Frauen – Leben – Freiheit. Hamburg ist solidarisch mit dem mutigen Widerstand im Iran“ auf die Tagesordnung gesetzt. Landeschefin Maryam Blumenthal, die selbst im Iran geboren wurde, hielt eine bewegende Rede. Ihr und einem weiteren Abgeordneten kamen während der Wortbeiträge die Tränen und eine SPDlerin griff aus Solidarität sogar zur Schere.
„Die Iraner*innen brauchen uns jetzt im Kampf für Demokratie, Freiheit und Selbstbestimmung. Wir dürfen nicht wegsehen und ich appelliere an alle: Wer sich als Demokrat*in bezeichnet, muss sich heute selbst zur deutlichen Unterstützung und Solidarität mit den Menschen im Iran verpflichten“, sagte Blumenthal in der Bürgerschaft.
Blumenthal wurde im Iran geboren
Als sie verlas, wofür die Iraner:innen kämpfen und bereit sind, den Tod auf sich zu nehmen, kamen ihr die Tränen. Mit bebender Stimme sprach sie weiter und sagte: „Keine Freiheiten für diese Mörder!“
Diese Rede mag für Blumenthal auch deshalb eine besonders große emotionale Bedeutung gehabt haben, weil sie selbst 1985 im Iran geboren wurde. Als sie drei Jahre alt war, kamen ihre Eltern mit ihr nach Deutschland. „Meine Sommerferien verbrachte ich fast immer im Iran. Ich habe selbst beängstigende Erfahrungen als Frau mit der Sittenpolizei gemacht. Immer dabei: die Sorge vor Eskalation“, schreibt sie auf Facebook.
Blumenthal: „Sanktionen gegen das Regime”
Blumenthal forderte in der Bürgerschaft unter anderem einen sofortigen Abschiebestopp in den Iran und die Anerkennung geschlechtsspezifischer Verfolgung sowie gleichgeschlechtlicher Orientierung als Asylgrund.
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„Auch wer zu einer anderen Religion konvertiert, muss bei uns Asyl bekommen. Zudem brauchen wir eine Ausweitung von Sanktionen gegen das Regime – und nicht gegen das mutige Volk“, sagte die Grünen-Fraktionschefin.
Grote: „Hamburg schiebt nicht ab”
Vertreter aller Fraktionen bekundeten im Anschluss an die Rede ihre Solidarität mit dem Iran. „Vor unseren Augen läuft gerade eine Revolution und die Welt schaut nicht hin“, sagte Danial Ilkhanipour von der SPD. „Ein Regime, dass auf seine eigenen Kinder schießt, hat schon verloren.“ Auch Ilkhanipour wurde im Iran geboren und hatte bei seiner Rede Tränen in den Augen.
„Hamburg schiebt nicht in den Iran ab, das haben wir auch schon in den letzten Jahren nicht getan“, sagte SPD-Innensenator Andy Grote. Hamburg unterstützte auch einen bundesweiten Abschiebestopp in den Iran. Parteikollegin Gabi Dobusch schnitt sich im Anschluss an ihren Wortbeitrag symbolisch eine Haarsträhne ab. CDU, Linke und AfD bekundeten ebenfalls ihre Solidarität.