Hamburgs erster Regenreport: So extrem ist unser Wetter
Elf Starkregenereignisse und trotzdem Trockenstress für die Natur: Der erste Regenreport für Hamburg zeigt, in welchen Extremen der Niederschlag im vergangenen Jahr auf Hamburg einprasselte. Wo es besonders schlimm war, und wie Sie rausfinden können, ob künftig auch Ihre Immobilie betroffen sein wird, lesen Sie hier.
Überdurchschnittlich trocken war es besonders im hydrologischen Winter von November bis April. Im Mai und August kam es dann zum anderen Extrem ...
Elf Starkregenereignisse und trotzdem Trockenstress für die Natur: Der erste Regenreport für Hamburg zeigt, in welchen Extremen der Niederschlag im vergangenen Jahr auf Hamburg einprasselte. Wo es besonders schlimm war, und wie Sie rausfinden können, ob künftig auch Ihre Immobilie betroffen sein wird, lesen Sie hier.
Es ist der erste Regenreport für die Hansestadt, den „Hamburg Wasser“ am Donnerstag vorgestellt hat. Das Ergebnis: In einigen Monaten war es viel zu trocken, in anderen wiederum so nass, dass es zu Überflutungen kam. Betrachtet wurde das sogenannte hydrologische Jahr von November 2020 bis Oktober 2021, die Daten stammen von 36 Messstationen von Hamburg Wasser selbst und vom Deutschen Wetterdienst (DWD).
Regenreport für Hamburg: Unsere Hansestadt zu trocken, Deutschland zu nass
Überdurchschnittlich trocken war es besonders im hydrologischen Winter von November bis April. Der November gehörte mit nur 14 Millimeter Niederschlag sogar zu den zehn Prozent der trockensten Novembermonate seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1891 – im Mittel fallen sonst 60 Millimeter. Auch der Februar war auffallend trocken.
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Im Mai und August kam es dann zum anderen Extrem: Im Mai regnete es knapp 70 Prozent mehr als im Schnitt und der August war einer der fünf nassesten Augustmonate der vergangenen 30 Jahre. Ohnehin war der hydrologische Sommer nasser als der Winter, Trockenperioden gab es aber auch hier: Im Juni und Juli kam es durch hohe Temperaturen und mehrere Tage ohne Regen auch zu Trockenstress für die Pflanzen. Im gesamten hydrologischen Jahr fiel mit 680 Millimetern deutlich weniger Niederschlag als im Durchschnitt der letzten Jahre (770 Millimeter). Eine Sondersituation in Hamburg, weil das Jahr in Deutschland eigentlich überdurchschnittlich nass war.
Klimaforscher Latif zum Report: „Der Klimawandel ist längst in Hamburg spürbar”
„Der Klimawandel ist längst in Hamburg spürbar“, sagt der Klimaforscher Mojib Latif zu den Ergebnissen des Reports. Hitze, Trockenheit und Starkregen nehmen zu. „Wir müssen uns einerseits an die Veränderungen anpassen, die unvermeidbar sind und andererseits alles daransetzen, die globale Erwärmung auf das im Pariser Klimaabkommen festgelegte Maß zu begrenzen.“
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Besonders problematisch: Der Niederschlag kam auch in Form von Starkregen runter. Zwar waren 90 Prozent der Regenfälle normaler Regen oder schwächerer Starkregen, den die Siele und Gräben in der Stadt problemlos auffangen können. Dieser leichtere Starkregen wird allerdings immer häufiger. Die gute Nachricht: Dass auch heftigere Starkregenereignisse zunehmen, ist nach Angaben von Hamburg Wasser noch nicht zu beobachten.
Starkregen in Hamburg: Online-Karte der Stadt zeigt Gefahrengebiete
Doch auch sie sind in dem Zeitraum sechs Mal in der Stadt vorgekommen. Besonders betroffen waren Poppenbüttel, Wellingsbüttel, Hummelsbüttel und Sasel, wo es teils zu schweren Schäden kam. Am 6. August etwa musste die Feuerwehr zu 150 Einsätzen ausrücken. Straßen waren überflutet, Keller und Tiefgaragen vollgelaufen.
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Weil Starkregen Prognosen zufolge künftig noch zunehmen wird, spielt das Auffangen und Abgeben von Wasser auch in der Stadtentwicklung eine immer größere Rolle. „Hamburg Wasser“ arbeite etwa an einem hydrologischen Stadtmodell, womit berechnet werden kann, wo Überflutungen drohen. Außerdem hat die Stadt online die „Starkregengefahrenkarte“ veröffentlicht, auf der Hamburger sehen können, ob ihre Immobilie in gefährdeten Zonen liegt. Auch für die Idee der Schwammstadt werden neue Konzepte entwickelt.