Storch

Hamburgs Jungstörche sind in den Süden aufgebrochen. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Frank Hammerschmidt

Hamburgs erste Störche sind schon auf dem Weg in den Süden

kommentar icon
arrow down

Fast 60 Storchenpaare haben in dieser Saison in Hamburg ihren Nachwuchs aufgezogen. Nun haben sie wieder kinderfreie Zeit: Die Jungstörche sind bereits in den Süden aufgebrochen, weiß ein Experte.

Hamburgs Storchen-Nachwuchs ist bereits auf dem Weg in den Süden. „Die Jungvögel haben sich schon ganz alleine auf ihre erste gefährliche Reise in die Überwinterungsgebiete gemacht“, sagte Storchenexperte Jürgen Pelch, der für den Naturschutzbund Nabu Hamburg die Störche der Hansestadt betreut. Teilweise seien die Tiere sogar in größeren Trupps unterwegs. „Kurz vor dem Abflug sammeln sie sich auch manchmal südlich der Elbe im Landkreis Harburg.“ Zu Wochenbeginn sei ihm eine Gruppe von rund 50 Störchen gemeldet worden. In diesem Jahr zogen in Hamburg 45 Storchenpaare 100 Küken groß.

Trockenes Frühjahr hat Brutzahlen gedrückt

Das Ergebnis in Hamburg hätte viel besser sein können, wie der sogenannte Storchenvater weiter sagte. Doch im Frühjahr war es viel zu trocken, es fiel nur die Hälfte des üblichen Niederschlags. Die Folge: Die Eltern fanden nicht genug Futter für ihren Nachwuchs. Junge Störche fressen in ihren ersten Lebenswochen vor allem kleine Tiere wie Regenwürmer, Insekten und Larven. Die gab es aber aufgrund des Wassermangels kaum.


MOPO

Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:

Mieten-Irrsinn: 1400 Euro für 18 Quadratmeter
Aus Rache geoutet: Ein bisexueller Pastor erzählt
Urlaub im Bezirk Mitte: Fünfter Teil unserer Ferien-Serie
Wilhelmsburg: Ein Projekt hilft älteren Menschen, Jobs zu finden
Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
20 Seiten Sport: St. Paulis Transfer-Endspurt: Welche Baustellen noch offen sind
20 Seiten Plan7: Neues Burlesque-Festival in Hamburg

„Durch den Nahrungsengpass im Frühjahr haben einige Störche Junge aus dem Nest geworfen oder die Brut aufgegeben“, sagte Pelch. Er und seine Familie retteten einige Junge oder ließen Eier in der Brutmaschine ausbrüten. Die Jungtiere wurden dann entweder wieder ins Nest oder zur Auswilderung in eine Storchenstation gebracht und beringt. 

Eltern folgen den Jungtieren zwei bis drei Wochen später

Wenn sich die alten Störche von der Aufzucht erholt haben, folgen sie dem Nachwuchs in den Süden. Das ist meist zwei bis drei Wochen später. „Der Zugtrieb und die Orientierung sind durch die Gene vererbt. Sind die Eltern Ostzieher, dann sind die Kinder das in den meisten Fällen auch. Und das auch bei den Westziehern.“ Ende August bis Anfang September haben alle Störche, die nicht hier überwintern, Hamburg wieder verlassen.

Die Hamburger Störche leben vor allem in den Marsch- und Vierlanden. Pelch betreut die Hamburger Tiere seit fast fünf Jahrzehnten. Hamburg gilt deutschlandweit als Storchenhauptstadt, in keiner anderen Großstadt leben so viele von ihnen. 

Das könnte Sie auch interessieren: Taucher machen historische Entdeckung vor Ferieninsel in der Nordsee

Auf der anderen Elbseite, in Niedersachsen im Landkreis Harburg, leben Pelch zufolge ebenfalls mehr als 100 Tiere. In Schleswig-Holstein hat es dem Storchenvater zufolge in diesem Jahr einen Rekord gegeben: 1000 Jungstörche wurden dort aufgezogen. (dpa/mp)

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test