Hier liegen Hamburgs Stau-Schwerpunkte
Diese Nachricht stinkt Autofahrern gewaltig und beweist, was Hamburger gefühlt eh schon wissen: Die Hansestadt ist eine der staureichsten Städte Deutschlands. Zwei Verkehrsknotenpunkte kristallisieren sich dabei besonders heraus. Die CDU beschuldigte den Senat in der Vergangenheit sogar bereits, vor dem Stauchaos kapituliert zu haben.
Diese Nachricht stinkt Autofahrern gewaltig und beweist, was Hamburger gefühlt eh schon wissen: Die Hansestadt ist eine der staureichsten Städte Deutschlands. Zwei Verkehrsknotenpunkte kristallisieren sich dabei besonders heraus. Die CDU beschuldigte den Senat in der Vergangenheit sogar bereits, vor dem Stauchaos kapituliert zu haben.
Laut der Erhebung von „Inrix“, ein Anbieter von Verkehrsanalysen, verloren Autofahrer in Hamburg im vergangenen Jahr durchschnittlich 56 Stunden pro Jahr im Stau. Damit landet die Hansestadt auf Platz 3 des Rankings. Davor liegen Berlin mit 71 und München als frisch gekrönte Stauhauptstadt Deutschlands mit 74 Stunden.
Deutsches Stau-Ranking: Hamburg landet auf Platz 3
Damit hat sich an der Reihenfolge vom vergangenen Jahr nichts geändert – auch 2021 lagen diese drei Millionenstädte auf den ersten drei Plätzen. Allerdings fällt auf: Laut der Auswertung standen Hamburgs Autofahrer im Jahr 2021 lediglich 47 Stunden jährlich im Stau, das sind neun Stunden weniger als im vergangenen Jahr. An der Anzahl der Autos liegt es laut der Verkehrsbehörde übrigens nicht: Demnach war der Kfz-Verkehr, der innerhalb der Stadt an den Zählstellen gemessen wird, zu keiner Zeit so hoch wie in der Zeit vor Corona. 2019 waren die Staustunden 17 Prozent höher als 2022.
Tatsächlich hatte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) Hamburgs Autofahrer ja bereits vor einiger Zeit auf mehr Staus vorbereitet. Als Gründe nannte er damals den Ausbau der Bahn, die Bauarbeiten für den A7-Deckel, notwendige Brückensanierungen sowie den Ausbau neuer Radwege. Schon damals erhob die Opposition den Vorwurf, Tjarks habe vor dem „Stauchaos in Hamburg kapituliert“.
A7 und Ring 2: Das sind die Stauschwerpunkte in Hamburg
Auf der von „Inrix“ erstellten Liste von Deutschlands größten Staustraßen taucht die Hansestadt zudem auf zehn Plätzen insgesamt zweimal auf. Auf Platz 2 liegt der Elbtunnel, genauer gesagt die A7 zwischen Volkspark bis Waltershof. Wer hier regelmäßig zu Stoßzeiten fuhr, für den summierten sich die täglich 13 Minuten Zeitverlust auf satte 51 Stunden im Jahr. Auf dem achten Platz steht der Ring 2 in südlicher Richtung zwischen Schwalbenplatz und Sievekingsallee, wo der jährliche Zeitverlust laut „Inrix“ 30 Stunden im Jahr beträgt.
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Dass die drei größten Städte Deutschlands in dem Stau-Ranking weit vorne stehen, ist tatsächlich wenig überraschend. Schließlich leben hier die meisten Menschen. Trotzdem: Hamburg schneidet im Vergleich zu Berlin und München noch sehr gut ab – trotz der Fahrradsanierung und den Brücken. Direkt hinter Hamburg kommt übrigens das deutlich kleinere Potsdam mit 55 Stunden Stauzeit – eine Steigerung um 57 Prozent seit 2019.
Wie wurde der Stau in dem Ranking berechnet?
Bei den verlorenen Stau-Stunden handelt es sich laut dem Kleingedruckten außerdem um den Unterschied zwischen einer Fahrt zu Stoßzeiten im Vergleich zu einer nächtlichen, freien Fahrt. Der angebliche Stau ist also ein relativer Geschwindigkeitsverlust gemessen an der zügigen, aber auch oft illegalen Fahrweise mitten in der Nacht – wenn zahlreiche Ampeln ausgeschaltet sind und die zulässige Höchstgeschwindigkeit auch öfter mal nur zur einer Empfehlung wird.