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  • An diese Container kommen die Mitglieder des Heimatvereins Klein Borstel nicht mehr.
  • Foto: CDU Hamburg-Nord

Hamburger Verein geschockt: Nach 30 Jahren: Bezirk verlangt Räumung von Grundstück

Ohlsdorf –

Schon seit etwa 30 Jahren stehen zwei große Übersee-Container auf einem Gelände nahe der Alsterwiesen an der Wellingsbütteler Landstraße. In ihnen lagert der Heimatverein Klein Borstel die Requisiten für ihre Laienspielgruppe Speeldeel“. Doch jetzt gibt es ein Problem: die Container müssen verschwinden – nur wohin?

Es war ein Schock für den Verein: Das Bezirksamt Hamburg-Nord verkündete Anfang April per E-Mail, dass die Container bis Ende des Monats vom bezirklichen Gebiet geräumt werden müssen. Eine neue Umzäunung des Geländes macht es dem Heimatverein mit seinen über 800 Mitgliedern allerdings unmöglich, derzeit zu den Containern zu gelangen. Der Verein besitzt nämlich keinen Schlüssel, um das neue Tor zu öffnen. Hinzu kommt, dass er keine Flächen hat, um die Container aufzustellen.

Heimatverein soll Grundstück räumen – Kritik von der CDU 

„Dass das Amt eine so kurzfristige Räumung verlangt, ist vollkommen unangemessen in dieser Krisen-Zeit. Dieses Vorgehen ist vollkommen inakzeptabel“, kritisiert Martina Lütjens (CDU), Bezirksabgeordnete aus Klein Borstel. „Da wird ein Verein vor vollendete Tatsachen gestellt, ohne dass im Vorwege nach einer gemeinsamen Lösung gesucht wurde.“

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Der Verein habe mit seiner Laienspielgruppe in den vergangenen 50 Jahren zum kulturellen Leben in Klein Borstel beigetragen. Aufgrund des ausgesetzten Spielbetriebs leiden auch sie unter der Corona-Krise: „Jetzt fehlen hier die Einnahmen der bereits geplanten Veranstaltungen“, erklärt Lütjens.

Vorwurf: Vandalismus und Verängstigung der Tiere

Als Grund für die Räumung wurde dem Verein genannt, dass es in der Vergangenheit immer wieder zu Störungen und Verängstigung der im Nachbargebäude untergebrachten Schwäne, Enten- und Gänseküken sowie anderen Wildvögeln gekommen sei. Außerdem wurde sich über Sachbeschädigungen und Verunreinigungen am Nachbargebäude des Schwanensee und auf dem dazugehörigen Gelände beschwert.

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Auf Anfrage der CDU-Politikerin rechtfertigte sich Bezirksamtleiter Michael Werner-Boelz wie folgt: „Die Standortlösung für die Container ist seinerzeit einvernehmlich als zeitlich befristetes Provisorium mit dem Heimatverein realisiert worden und sollte mit dem Ausblick auf der Herstellung der Ausgleichsfläche enden.“

Ohlsdorf: Dauerhafte Nutzung der Fläche ist keine Option

Im Hinblick auf die eigenen betrieblichen Nutzungsanforderungen und die Beeinträchtigungen, die mit der Containernutzung einhergehen, sei die dauerhafte Nutzung auf dieser Fläche keine Option für das Bezirksamt. Die externen Schlösser am Eingangstor wurden vom Fachamt Management des öffentlichen Raumes angebracht, worüber der Heimatverein laut dem Bezirksamtsleiter jedoch auch informiert wurde. Die vorgeworfenen Beschädigungen wurden nicht zur Anzeige gebracht, weshalb keine Aussagen über Verursacher oder Beschwerde gemacht werden können. 

Heimatverein Klein Borstel: Was geschieht mit den Containern?

Das Bezirksamt erklärt sich jedoch bereit, bei der Suche nach einem neuen Standort im Rahmen seiner Möglichkeiten zu helfen. Für die kommende Woche ist ein Gespräch zwischen dem Vorstand des Heimatverein und dem Bezirksamtsleiter vereinbart, wie Sven Mamero, zweiter Vorsitzender des Vereins, auf MOPO-Nachfrage bestätigt. Es bleibt also abzuwarten, was mit den Containern geschieht. (ju)

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