Hamburger räumen mit Klo-Gang-Idee bei „Höhle der Löwen“ ab
Ob es auf dem stillen Örtchen flutscht oder drückt und kneift – das ist nicht gerade ein Smalltalk-Thema. Dabei könnten viele etwas beitragen, denn jeder Fünfte soll an Verstopfung leiden. Eine Familie aus Bahrenfeld gründet nun ihre Firma auf einem „Wundermittel“, das Abhilfe verspricht. Und damit haben Mutter und Sohn es sogar zu einer Finanzspritze bei der „Höhle der Löwen“ geschafft.
Das Mutter-Sohn-Gespann Kerstin Hansen (55) und Louis Lowe (27) überzeugte bei der Höhle der Löwen Investor Nils Glagau, der mit seinem Unternehmen Orthomol seit über 30 Jahren im Apotheken- und Gesundheitsmarkt aktiv ist. Er übernahm zehn Prozent der Anteile, für einen Preis von 50.000 Euro.
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Ob es auf dem stillen Örtchen flutscht oder drückt und kneift – das ist nicht gerade ein Smalltalk-Thema. Dabei könnten viele etwas beitragen, denn jeder Fünfte soll an Verstopfung leiden. Eine Familie aus Bahrenfeld gründet nun ihre Firma auf einem „Wundermittel“, das Abhilfe verspricht. Und damit haben Mutter und Sohn es sogar zu einer Finanzspritze bei der „Höhle der Löwen“ geschafft.
Das Mutter-Sohn-Gespann Kerstin Hansen (55) und Louis Lowe (27) überzeugte bei der Höhle der Löwen Investor Nils Glagau, der mit seinem Unternehmen Orthomol seit über 30 Jahren im Apotheken- und Gesundheitsmarkt aktiv ist. Er übernahm zehn Prozent der Anteile, für einen Preis von 50.000 Euro.
Das Familien-Start-up ist selbst absolut überzeugt von seinem vollkommen natürlichen Wundermittel. „Ich nehme es selbst so zweimal im Monat und produziere dann meine Glückswurst“, sagt Kerstin Hansen zur MOPO und lacht. „Wir müssen den Toilettengang endlich enttabuisieren“, ist sie überzeugt. Schließlich leiden so viele unter dem Problem Verstopfung.
Hamburger Start-up: „Louie‘s grünepflaume“ aus Bahrenfeld
Bei dem Wundermittel handelt es sich um eine alte asiatische Tradition: um eine besondere Sorte grüne Pflaumen. So heißt das Familien-Unternehmen auch „Louie’s grünepflaume“. Das Steinobst importieren Mutter und Sohn aus Taiwan, und in Hamburg in einem Hof in Bahrenfeld werden die Früchte dann fünf Monate lang fermentiert.
Durch den Verzehr der Trockenpflaume soll dann eine gesunde Darmflora gefördert werden. Und natürlich soll es auf dem Klo flutschen. Lois: „Nicht nach kurzer Zeit, aber wer sie abends nimmt, kann am nächsten Morgen gut auf die Toilette.“ Auf die Idee ist die Familie bei einem Fasten-Urlaub in Österreich gekommen. Kerstin Hansen: „Wir waren auf der Suche nach einer Alternative zu Glaubersalz und Klistier zur Darmentleerung vor dem Fasten.“
15 verschiedene fermentierte Pflaumen führten die Hamburger dann aus Taiwan ein, wo Kerstins zweiter Sohn gerade unterwegs war. „Wir haben alle getestet, jeder musste mit ran“, so Louis. Familie, Freunde – alle mussten Tagebuch führen, wie es bei ihnen nach Verzehr flutschte. „Wir haben in meinem alten Kinderzimmer selbst experimentiert und fermentiert.“ Doch die ersten Versuche hat alle der Familienhund gefressen, weil sie nicht so taugten.
„Laxplum“ als Produkt in der Höhle der Löwen dabei
Mittlerweile ist die Wahl gefallen, ihr Produkt ist auf dem Markt und heißt „Laxplum“ und wird in einigen Reformhäusern, Apotheken und Fastenzentren verkauft. Natur statt Chemiekeule-Abführmittel – klingt gut. Fragt sich nur, warum die Früchte nun ausgerechnet ganz aus Taiwan importiert werden müssen, wo doch im Alten Land auch Pflaumen wachsen und getrocknete Pflaumen seit Jahrhunderten als natürliches Abführmittel bekannt sind. Kerstin Hansen argumentiert: „Wir haben es probiert, doch damit die wirken, müsste man eine ganze Packung essen.“ Und die spezielle grüne Pflaume wachse hier nun mal nicht.
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Damit beim Konsumenten der Pflaume am Ende etwas herauskommt, muss er allerdings ganz schön tief in die Tasche greifen: Eine kleine Packung „Laxplum“ mit neun Pflaumen kostet 20,99 Euro. Was einen Kilopreis von knapp 180 Euro bedeutet. Ein wahrhaft goldener Schiss!