Hamburger Mega-Projekt kurz vor dem Ruin – jetzt greift der Käufer durch
Seit einem halben Jahr geht nichts mehr auf der Baustelle des Bahrenfelder Carrée an der Von-Sauer-Straße. Zuletzt berichtete die MOPO über finanzielle Schwierigkeiten von Bauherr Christoph Gröner. Jetzt soll der Käufer des Projekts die Reißleine gezogen haben.
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Seit Wochen geht nichts mehr auf der Baustelle des Bahrenfelder Carrée an der Von-Sauer-Straße. Zuletzt berichtete die MOPO über finanzielle Schwierigkeiten von Bauherr Christoph Gröner. Jetzt soll der Käufer des Projekts die Reißleine gezogen haben.
Besitzer des Komplexes mit 289 Wohnungen ist nicht Gröner, sondern die schwedische Immobilienfirma Catella. Jetzt reicht es den Schweden offenbar: „In gegenseitigem Einvernehmen wird Catella das Bahrenfelder Carrée in Zukunft eigenständig fertigstellen“, teilte die „Gröner Group“ am Wochenende der „Immobilien Zeitung“ (IZ) mit.
Bahrenfelder Carrée: Schwedischer Käufer greift durch
Für 120 Millionen Euro hatte Catella das Projekt 2021 kurz vor dem Richtfest erworben. Die komplette Fertigstellung war für 2022 geplant. Doch das 20.000 Quadratmeter große Carrée ist weiterhin eine Baustelle.
Ende November 2023 teilte die „Gröner Group“ der MOPO mit, dass sie nun wegen der stark gestiegenen Bau- und Energiekosten mit Catella über einen „Nachtrag zum Kaufvertrag“ verhandeln würden. Sie brauchten also mehr Geld, um den Gebäudekomplex wie vertraglich vereinbart fertig zu stellen.
Gröner soll laut „IZ“ angeboten haben, das Projekt gegen einen Zuschlag zum Kaufpreis fertig zu stellen – also noch einmal mehr als der Kaufpreis on top. Von den Fondseignern des „Catella European Residential III“, zu dem auch das Bahrenfelder Carrée gehören soll, sei das Angebot abgelehnt worden.
Muss die „Gröner Group“ Schadensersatz zahlen?
Catella sei zuversichtlich, die Übernahme vor Weihnachten abschließen zu können. Es gebe allerdings noch einige Knackpunkte: Das zuständige Bauunternehmen werde jetzt einen Kostenvoranschlag für die Fertigstellung machen. Außerdem stehe eine kaufmännische Einigung mit Gröner noch aus. Heißt: Gröner muss sehr wahrscheinlich Schadensersatz für das nicht fertiggestellte Objekt zahlen. Die „IZ“ berichtet von einem mittleren einstelligen Millionenbetrag, der im Raum stehe.
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Aktuell fänden nach Angaben der „Gröner Group“ einzelne Arbeiten im Bauteil II statt. Noch im Dezember sollen weitere Wohnungen fertiggestellt und in die Vermietung gegeben werden. Über der Baustelle weht weiter das Plakat, das Gröner 2021 als Reaktion auf einen MOPO-Artikel an der Fassade befestigt hatte: „Wir lassen Fakten sprechen. Hier geht’s weiter.“ (abu)