Wohnen, Gastro, Club: Die neuen Pläne für das Ex-Kaufhof-Gebäude
Es ist eine Immobilie in Top-Lage: Das Klöpperhaus an der Mönckebergstraße ist wohl jedem Hamburger als das „Kaufhof-Gebäude“ bekannt. Nachdem das Warenhaus im Oktober 2020 dicht machte, war hier zwischenzeitlich eine Ausstellung des Straßenkünstler Banksy untergebracht, größtenteils stand es leer. Milliardenschwere Scheichs haben sich mittlerweile einen Anteil an dem Haus gesichert; derzeit wird das Gebäude entkernt. Wohnungen, Gastronomie & Co. – was die Millionen-Pläne vorsehen und was anstelle des Parkhauses entsteht, das abgerissen wird.
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Es ist eine Immobilie in Top-Lage: Das Klöpperhaus an der Mönckebergstraße ist wohl jedem Hamburger als das „Kaufhof-Gebäude“ bekannt. Nachdem das Warenhaus im Oktober 2020 dicht machte, war hier zwischenzeitlich eine Ausstellung des Straßenkünstler Banksy untergebracht, größtenteils stand es leer. Milliardenschwere Scheichs haben sich mittlerweile einen Anteil an dem Haus gesichert; derzeit wird das Gebäude entkernt. Wohnungen, Gastronomie & Co. – was die Millionen-Pläne vorsehen und was anstelle des Parkhauses entsteht, das abgerissen wird.
Der Eingang zur Mönckebergstraße ist wahrlich nicht einladend: Der dunkle, riesige „Saturn“-Klotz, das ehemalige Gebäude von Karstadt Sports – und auch das Klöpperhaus wirkt mit seinen dunklen Backsteinen und den Netzen zum Schutz vor Steinschlag eher abweisend.
Ex-Kaufhof-Gebäude: Immobilienunternehmen und Scheichs investieren
Doch das soll sich nun ändern: Es ist Großes geplant, nur einen Steinwurf vom Hauptbahnhof entfernt. Der Immobilien-Gigant Tishman Speyer (in dem Premium-Portfolio des US-Unternehmens befindet sich unter anderem das Rockefeller Center in New York) hat im vergangenen Sommer das Klöpperhaus gekauft. Im vergangenen September ist ein milliardenschwerer Staatsfonds aus Abu Dhabi mit eingestiegen.
Dieses Geld ist für die Planungen auch nötig: Das Gebäude wird seit März entkernt und von innen komplett neu gestaltet. Der Rohbau soll weitestgehend erhalten bleiben – das Klöpperhaus ist denkmalgeschützt, die Sanierung gestaltet sich deshalb als herausfordernd.
Das Gebäude werde eine Fläche von rund 35.000 Quadratmetern haben, erzählt Nils Skornicka der MOPO, Managing Director von Nord- und Zentraleuropa bei Tishman Speyer. Das Klöpperhaus soll auf acht Etagen ganz unterschiedlich genutzt werden.
Das Gebäude soll hauptsächlich Bürofläche bieten, rund 20.000 Quadratmeter sind hierfür geplant. In den oberen vier Geschossen sollen auf rund 1400 Quadratmetern 16 bis 18 Wohnungen entstehen.
Im Unter- und Erdgeschoss sowie im ersten Stock soll es Gastronomie, Einzelhandel, Schulungsräume, Arztpraxen, Fitnessangebote, Coworking-Spaces, aber auch kulturelle Einrichtungen, wie ein Theater oder Club geben. „Wir wollen einen Ort schaffen, der 24 Stunden lang, sieben Tage in der Woche bespielt werden kann. Das führt zu einer Belebung der Mönckebergstraße“, sagt Skornicka.
Highlight des neuen Klöpperhauses: ein spektakulärer Innenhof
Ein Highlight des Projekts: Ein Innenhof, der für ausreichend Licht sorgt. „Das Atrium wird spektakulär. Es sind verschiedene Rücksprünge und Treppen geplant“, so Skornicka. Aber: „Ob und inwiefern das der Öffentlichkeit zugänglich sein wird, ist derzeit noch unklar.
Eine weitere Außenfläche wird die Dachterrasse bieten. 25 bis 30 Meter über dem Boden wird sie sein, von hier aus hat man einen fantastischen Blick zum Hafen, zur Elbphilharmonie und zur Alster. „Das ist schon ein ganz besonderer Standort“, schwärmt Skornicka. Die Terrasse soll vor allem für die Büromitarbeiter nutzbar sein. Allerdings steht auch die Idee im Raum, dass die Gastronomie aus dem Erdgeschoss oder ersten Stock die Fläche nutzen kann.
Parkhaus wird abgerissen, „Atelierhaus“ entsteht
Neben dem Klöpperhaus entsteht zudem noch ein anderes Gebäude: Das Parkhaus, in dem auch ein dm-Markt untergebracht ist, soll hierfür ganz abgerissen werden. Die Mietverträge von dem Drogeriemarkt und dem Parkhausbetreiber laufen Mitte des nächsten Jahres aus. Dann werden die Abrissarbeiten beginnen. Auf der Fläche soll ein sogenanntes „Atelierhaus“ – so der Projektname – entstehen: ein Gebäude, das sowohl Arbeits-, als auch Wohnfläche bietet.
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„Vor allem kreative Agenturen oder auch Fotografen und Influencer, sollen die Wohn- und Büroflächen im Atelierhaus nutzen“, sagt Nils Skornicka. Das Gebäude soll 2026 fertiggestellt werden. Ein Jahr früher ist die Fertigstellung des Klöpperhauses geplant.
Zu den Kosten wolle man keine Angaben machen. Dass es sich um viele, viele Millionen Euro handeln wird, ist aber trotzdem klar.