• Tom Radtke kandidiert für die Linke auf Listenplatz 20 für die Bürgerschaft.
  • Foto: Linke Hamburg

Hamburger Jungpolitiker: Tom Radtke droht mit schwerwiegenden Enthüllungen

Er verglich die Klimakrise mit dem Holocaust und zeigte nach seinem Skandal-Tweet auch in einem Interview wenig Einsicht: Tom Radtke (18), Noch-Mitglied und Bürgerschaftskandidat der Linken. Die Partei will einen Ausschluss des Jungpolitikers. Der droht jetzt auf Twitter Aktivisten der Fridays For Future-Bewegung und einem SPD-Politiker mit angeblichen Enthüllungen.

Der 18-Jährige ging am Donnerstagabend Luisa Neubauer und Nele Brebeck an, beides bekannte Gesichter der Hamburger „Fridays For Future“-Bewegung. Er drohte mit Aufdeckung „dreckiger Geheimnisse“. Er wolle alles erzählen, „auch zu Luisa“. 

Hamburg: Radtke greift SPD-Politiker an – Vergleich mit Edathy

Am Freitag legte Radtke dann nach und drohte einem namentlich nicht genannten Hamburger Politiker der SPD mit Enthüllungen, über die auf Twitter nun heftig spekuliert wird. Die MOPO bemüht sich um eine Stellungnahme der SPD.

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Wirbel um Radtke – Hamburger Linke: „Bleibt auf keinen Fall Mitglied“

Wie reagiert Radtkes Partei, die Linke, auf die neuerlichen Tweets des 18-Jährigen? „Es gab zwar Kontakt zu ihm, aber noch keine formalen Gespräche“, sagte Pressesprecher Florian Kaiser am Freitag zur MOPO. „Auf jeden Fall bleibt er kein Mitglied der Linken.“

Den Listenplatz 20 bei der kommenden Bürgerschaftswahl behält Radtke, „weil ja schon Briefwahl-Unterlagen fertig sind“. Das ließe sich nicht mehr stoppen. „Aber er hat bereits zugesagt, zu verzichten, wenn er in die Bürgerschäft käme“, so Kaiser. Dafür müsste die Linke im übrigen 30 Prozent der Stimmen erhalten – beim jetzigen Trend mehr als unwahrscheinlich.

Die MOPO wollte am Freitag auch bei Nele Brebeck, Pressesprecherin der „Fridays for Future“-Aktivisten, nachfragen. Unter ihrer Nummer war aber nur die Mailbox geschaltet.

Auch die Hamburger Polizei hat sich mittlerweile zu den Beschuldigungen Radtkes geäußert. „Wir sind mehrfach auf diesen Tweet hingewiesen worden. Er ist uns bekannt und wir haben Ermittlungen aufgenommen“, heißt es in einer Meldung auf Twitter. Weitere Hinweise diesbezüglich seien nicht erforderlich.

Jan Böhmermann zu Radtke: „Volltrottel-Grind“

Auch Jan Böhmermann bezog zum Radtke-Wirbel Stellung auf Twitter.

Auch Jan Böhmermann bezog zum Radtke-Wirbel Stellung auf Twitter.

Foto:

dpa

Ebenfalls am Freitag lieferte Radtke sich einen Schlagabtausch mit Satiriker Jan Böhmermann, der Stellung zu dem Twitter-Wirbel nahm. „Die organisierten Internetfaschos pushen gerade außerdem gezielt den doofen LINKE-Tom und seinen Volltrottel-Grind, damit er Thema bleibt, weil es ihnen nützt“, so der Tweet Böhmermanns. Radtkes Antwort: „Jan (38): gebührenfinanzierter Clown und SPD-Mitglied.“

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