Hamburger Genossenschaft ermöglicht Mietern satte Ersparnisse – mit Ökostrom
Der Preisschock beim Strom sitzt bei vielen Mietern tief. Die Hansa Baugenossenschaft, die in Hamburg 10.000 Wohnungen hat, geht jetzt neue Wege und ermöglicht ihren Bewohnern, beim Strom Geld zu sparen und gleichzeitig noch etwas Gutes gegen den Klimawandel zu tun. Wie das funktioniert und was Mieter sparen können.
Der Preisschock beim Strom sitzt bei vielen Mietern tief. Die Hansa Baugenossenschaft, die in Hamburg 10.000 Wohnungen hat, geht jetzt neue Wege und ermöglicht ihren Bewohnern, beim Strom Geld zu sparen und gleichzeitig noch etwas Gutes gegen den Klimawandel zu tun. Wie das funktioniert und was Mieter sparen können.
Auftakt für das Projekt, das sicherlich auch bei anderen Wohnungsbaugenossenschaften Schule machen wird, ist derzeit im Morellenquartier in Marienthal. Das Quartier mit 225 Hansa-Wohneinheiten in der Rauchstraße, dem Morellenweg und der Schimmelmannstraße hatte die Wohnungsbaugenossenschaft bereits in den 1960er-Jahren errichtet. Nun werden im ersten Bauabschnitt zunächst 30 Wohneinheiten modernisiert.
Hansa Baugenossenschaft mit Mieterstrom
Im Zuge der Modernisierung bekommen die Wohnhäuser auch eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage). Doch die installiert und betreibt nicht die Hansa selbst, sondern Green Planet Energy, eine Genossenschaft, die von Greenpeace gegründet wurde.

Für dieses so genannte Mieterstrom-Projekt pachtet Green Planet Energy die Dachflächen der Hansa, errichtet darauf Photovoltaik-Anlagen und beliefert Mieter und Gewerbetreibende vor Ort mit Strom vom eigenen Dach.
„Wir haben uns als Genossenschaft auf den Weg gemacht, klimaneutral zu werden“, sagt Nils Neuse, Abteilungsleiter bei der Hansa. „Das ist eine gesellschaftliche Verantwortung und wir wollten unsere Mitglieder an der Energiewende partizipieren lassen.“ Diese Vorzüge genössen ja sonst in der Regel nur Besitzer von Einfamilienhäusern.
Green Planet Energy kooperiert mit Hansa in Hamburg
Die Mieter der rund 10.000 Wohnungen haben dann nicht nur die Möglichkeit, Gutes zu tun. Wenn sie sich entscheiden, einen Ökostrom-Vertrag mit Green Planet Energy zu schließen, dann profitieren sie auch finanziell. Denn die Verträge sind auf jeden Fall mindestens zehn Prozent günstiger als der Preis des örtlichen Grundversorgers. Entscheiden sich im Laufe der Umsetzung immer mehr Mieter der Hansa für diese Verträge, so stehen weitere Rabatte in Aussicht.
„Wir haben für unsere Mitglieder zudem eine monatliche Kündbarkeit mit Green Planet Energy vereinbart und fest fixierte Preise für das jeweilige Kalenderjahr“, so Neuse. Wer will, kann aber natürlich auch weiterhin einfach seinen bisherigen Stromversorger behalten. Die Genossenschaft selbst verdient an dem Modell kein Geld „die Pacht ist eher symbolisch“ so Neuse – was sie an Pacht einnimmt, gibt sie in diesem Modell an die Mieter weiter.
Günstiger Strom für Mieter: zehn Prozent Ersparnis
Der Strom vom eigenen Dach reicht in der Regel natürlich nicht zu jeder Zeit für alle Bewohner. Insbesondere, wenn die Sonne nicht scheint, kommt der Strom von Green Planet Energy. Die Genossenschaft liefert den Hansa-Mitgliedern einen Mix aus selbst produziertem Solarstrom und sauberem Ökostrom.
Das könnte Sie auch interessieren: Lichtblick-Gründer will Bäumepflanzen zur Pflicht machen
Hansa startet zunächst mit den Modernisierungen in Marienthal, will aber nach und nach alle geeigneten Dächer bestücken lassen, denn es werden auch Wärmepumpen geplant, die sich mit Solarstrom gut ergänzen. In den Genuss des Mieterstroms können dabei nur die Mitglieder kommen, die in dem jeweiligen Gebäude wohnen. Bei Gebäuden mit Gründächern – die die Hansa auch hat – muss dann noch geguckt werden, was möglich ist an Solarenergie.