Hamburger Studie: Warum Fettleibigkeit so gefährlich bei Corona ist
Hamburg sind aktuell 88 Prozent der insgesamt verfügbaren Intensivbetten belegt, davon 23,4 Prozent aufgrund von Covid-19 (Stand: 17. Dezember 2021). Die Patienten werden teilweise beatmet. Eine Hamburger Studie zeigt nun, dass das Körpergewicht den Krankheitsverlauf einer Covid-19-Infektion erheblich beinflussen kann.
Während der Pandemie hat sich gezeigt, dass Übergewicht schwere Corona-Krankheitsverläufe begünstigt. Allerdings war die Rolle des Fettgewebes für die Virusvermehrung bisher zu großen Teilen ungeklärt.
Hamburg: Insbesondere übergewichtige Männer betroffen
Hamburg sind aktuell 88 Prozent der insgesamt verfügbaren Intensivbetten belegt, davon 23,4 Prozent aufgrund von Covid-19 (Stand: 17. Dezember 2021). Die Patienten werden teilweise beatmet. Eine Hamburger Studie zeigt nun, dass das Körpergewicht den Krankheitsverlauf einer Covid-19-Infektion erheblich beinflussen kann.
Während der Pandemie hat sich gezeigt, dass Übergewicht schwere Corona-Krankheitsverläufe begünstigt. Allerdings war die Rolle des Fettgewebes für die Virusvermehrung bisher zu großen Teilen ungeklärt.
Hamburg: Insbesondere übergewichtige Männer betroffen
Das Ergebnis der Studie, an der das UKE beteiligt war, zeigt nun: Fettgewebe ist anfälliger für eine Infektion mit dem Coronavirus. „In Fettgewebsproben vieler verstorbener Patienten konnten wir das Virus in hoher Anzahl nachweisen, wobei es eine klare Tendenz gibt, dass insbesondere übergewichtige Männer mehr SARS-CoV-2-Viren im Fett haben“, sagt Dr. Jörg Heeren, einer der Autoren der Studie vom Universitätsklinikum Eppendorf, zur MOPO.
Bei Frauen wurden die Viren ebenfalls in Fettgeweben nachgewiesen, wobei es bei ihnen keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Fettmasse und Virus-Spiegeln gab, so die Studie.
Starten Sie bestens informiert in Ihren Tag: Der MOPO-Newswecker liefert Ihnen jeden Morgen um 7 Uhr die wichtigsten Meldungen des Tages aus Hamburg und dem Norden, vom HSV und dem FC St. Pauli direkt per Mail. Hier klicken und kostenlos abonnieren.
Tierversuche zu Corona im Fettgewebe
„Das Virus gelangt aus der Lunge in das Fettgewebe, wo es dann die Fettzellen infiziert und interessanterweise auch den Fettstoffwechsel der Zellen beeinflusst“, sagt Heeren. Dies führe dazu, dass Covid-19 bei stark übergewichtigen Patienten überdurchschnittlich schwer verlaufe.
Das könnte Sie auch interessieren: Neue Studie aus Hamburg: So leiden Kinder psychisch unter Corona
Bei Tierversuchen mit Hamstern konnte die Virenvermehrung in den Fettzellen mit Hilfe von Hemmstoffen verhindert werden. Ob diese Hemmstoffe künftig bei Menschen eingesetzt werden könnten, um eine überschießende entzündliche Reaktion des Immunsystems zu verhindern, müsse nun geprüft werden. „Diese wichtige Fragestellung muss zunächst in präklinischen Tiermodellen untersucht werden, bevor der potentielle Nutzen dieser Medikamente in Patienten getestet werden kann“, so Heeren.
Die Studie wurde am Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie (HPI) sowie am Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf (UKE) durchgeführt. Das Forschungsteam wurde von Prof. Dr. Gülşah Gabriel (Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie) und Prof. Dr. Jörg Heeren (UKE) geleitet. Die Ergebnisse der Studie wurden in der neusten Online-Ausgabe der Fachzeitschrift „Cell Metabolism“ veröffentlicht.