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Der Klimawandel droht weltweit den Boden zu versalzen und damit unfruchtbar zu werden. Auch die Apfelplantagen im Alten Land könnten dann von einer Verseuchung betroffen sein.
  • Der Klimawandel droht weltweit die Böden zu versalzen. Auch die Apfelplantagen im Alten Land könnten dann von einer Verseuchung betroffen sein.
  • Foto: picture alliance/dpa

Hamburger Forscher warnt: Verseuchter Boden gefährdet unsere Äpfel

Eine bedenkliche Entwicklung: Weltweit sorgt der Klimawandel nämlich für versalzene Böden und gefährdet so auch die Apfelplantagen in Norddeutschland. 

Aus unterschiedlichen Gründen wird der Boden so immer salziger – zum Beispiel durch die künstliche Bewässerung und das starke Düngen der landwirtschaftlichen Flächen. Denn dies geschieht bei etwa 16 Prozent aller Flächen weltweit, teilt die Pressestelle der Technischen Universität Hamburg (TUHH) mit. 

Äpfel in Gefahr: Versalzene Böden durch Klimawandel

Professor Nima Shokri vom Institut für Geoinformatik der TUHH erstellte erstmals eine Vorhersage über die Zukunft der Bodenversalzung bis zum Jahr 2100 unter verschiedenen Klimaszenarien – und die sieht nicht gut aus. Wenn das Wasser auf den künstlich bewässerten und gedüngten landwirtschaftlichen Flächen verdunstet, reichern sich in den oberen Bodenschichten Salze an. „In der Folge droht der Boden zu versalzen und unfruchtbar zu werden“, heißt es. 

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Durch den Klimawandel wird es schlimmer: Mit der Zunahme von extremen Wetterereignissen wie Sommerhitze und Starkregen wird der Prozess verstärkt. Mehr als 40.000 Messwerte des Bodensalzgehalts auf der ganzen Welt verwendete Shokri, um Aussagen darüber treffen zu können, wie die Bodenversalzung künftig fortschreitet. Es wurde zudem ermittelt, inwiefern Niederschlag, Verdunstung und Bodenart, den Salzgehalt des Bodens beeinflussen. 

Professor Nima Shokri vom Institut für Geoinformatik der TUHH erstellte erstmals eine Vorhersage über die Zukunft der Bodenversalzung bis zum Jahr 2100 und veröffentlichte nun die beunruhigenden Ergebnisse. TU Hamburg/Eva Häberle
Professor Nima Shokri vom Institut für Geoinformatik der TUHH erstellte erstmals eine Vorhersage über die Zukunft der Bodenversalzung bis zum Jahr 2100 und veröffentlichte nun die beunruhigenden Ergebnisse.
Professor Nima Shokri vom Institut für Geoinformatik der TUHH erstellte erstmals eine Vorhersage über die Zukunft der Bodenversalzung bis zum Jahr 2100 und veröffentlichte nun die beunruhigenden Ergebnisse.

„Mithilfe von Big-Data-Analysen und Algorithmen des maschinellen Lernens konnten wir den Salzgehalt des Bodens weltweit mit einer hohen räumlichen und zeitlichen Auflösung bestimmen“, so der Wissenschaftler. Bis zum Jahr 2100 könnten die Veränderungen des Bodens laut Shokris Forschung unausweichlich sein, wenn nicht die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden. 

Steigender Meeresspiegel sorgt ebenfalls für Salz-Böden

„Ohne nachhaltiges Ressourcenmanagement und mit der Business-as-usual-Haltung gegenüber dem Klimawandel wären eine weitere Versalzung und Verschlechterung der Böden und ein möglicher ‚Kipppunkt‘, an dem das System zusammenbricht, unvermeidlich“.

Auch in Deutschland stehe eine Versalzung der Böden vor allem im Alten Land bevor, „wenn auch aus ganz anderen Gründen als in den trockenen Gebieten“. Denn auch der steigende Meeresspiegel führt in den Küstenregionen zur Versalzung: „Wenn salzhaltiges Meerwasser eindringt und in Zukunft das Grundwasser erreicht, könnte es dieses verseuchen“. Wenn Landwirte ihre Bäume dann mit salzhaltigem Wasser bewässern, wären vielleicht die Apfelplantagen in Hamburg und Umgebung in Gefahr, heißt es. 


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Die Erkenntnisse zur Forschung über die salzige Boden-Zukunft wurden auch in aller Form wissenschaftlich veröffentlicht. Online ist der Artikel auf der Seite der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications zu lesen.

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