Hamburger Flughafen.

Hamburger Flughafen Foto: https://hamburg-airport.canto.de/

Nach Klimaentscheid: Was jetzt am Airport passieren muss

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Hamburg startet in die Herbstferien. Tausende werden ab Fuhlsbüttel in die Sonne fliegen. Gleichzeitig wurde vor zwei Wochen per Volksentscheid festgelegt, dass die Stadt ab 2040 klimaneutral werden muss. Nun stellt sich die Frage, wie es am Hamburger Flughafen weitergeht? Schließlich haben Flugreisen eine dramatische Umweltbilanz. Sowohl Kurz- als auch Langstreckenflüge.

„Der Hamburg Airport ist seit 2021 als erster und bislang einziger großer Flughafen in Deutschland im Betrieb CO₂-neutral. Damit erfüllen wir bereits heute den Anspruch, den der Zukunftsentscheid an die Stadt Hamburg stellt“, sagt Phillip Wolf, Pressesprecher des Hamburger Flughafens auf MOPO-Anfrage. Klingt gut – ist aber nicht ganz so grün, wie es scheint. Denn dies bezieht sich nur auf den Bodenbetrieb des Flughafens – was in der Luft ausgestoßen wird, müssen Fluggesellschaften regeln.

Zudem bedeutet CO₂-neutral nicht emissionsfrei: Emissionen werden ausgestoßen, dann aber schlicht durch Ausgleichszertifikate kompensiert. Bis 2035 soll sich das aber ändern. Der Flughafen will seine Emissionen bis dahin auf null setzen, also von fossilen Energieträgern auf regenerative Energien umstellen – mit dem Projekt „Net Zero“. Geplant sind ein flughafeneigener Windpark bei Kaltenkirchen (Schleswig-Holstein) für grünen Strom und der Anschluss ans Fernwärmenetz, Fertigstellung 2028.

Hamburg Airport feiert sich für Klimaziele: „Wir sind Streber“

Klimafreundliche Veränderungen kommen also. Allerdings ist der Hamburger Flughafen verantwortlich für einen emissionsneutralen Bodenbetrieb. Laut Phillip Wolf ist der Flughafen in dieser Sache schon absoluter „Streber“ – schließlich sind die Ziele des Klimaentscheids bereits erreicht. Am Flugverkehr kann der Flughafen allerdings nicht viel ändern. Schließlich besitzt er keine eigenen Flugzeuge. Grüne Veränderungen im Luftraum liegen tatsächlich in der Hand der Fluggesellschaften.

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Was der Hamburger Flughafen aber machen könne, um klimafreundliches Fliegen zu fördern, sei entsprechende Grundlagen zu schaffen, betont Sprecher Wolf. Grundlagen wie: Infrastruktur für alternative Flugkraftstoffe (z.B. Wasserstoff) schaffen, Elektroladesäulen bauen, Projekte zum grünen Fliegen fördern. Es müssen aber alle an einem Strang ziehen.

Wird Fliegen bald teurer?

Und was ist mit den Preisen? „Flugreisen dürfen nicht zum Luxusgut werden“, sagt Alexander Klay, Pressesprecher vom Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft e. V. auf Anfrage der MOPO. Der Umstieg auf alternative Treibstoffe müsse nicht unbedingt bedeuten, dass Fliegen in Zukunft stark teurer wird, so Klay. Und auch ein Sprecher des Hamburger Flughafens sagte dem NDR, er rechne mit keinen Kostensprüngen nach dem erfolgreichen Zukunftsentscheid, da der Klimaschutz am Hamburg Airport schon eingepreist wäre.

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