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Die VW-Tochter Moia ist schon lange in Hamburg unterwegs – jetzt sollen die Taxis beim S-Bahn-Chaos aushelfen.
  • Moia ist eine Tochter des VW-Konzerns. Allerdings wird nirgends im Unternehmen so schlecht bezahlt: Die Fahrer bekommen 13 Euro die Stunde.
  • Foto: dpa

Hamburger Fahrdienst wehrt sich gegen Kritik: Ex-Fahrer erhebt Vorwürfe gegen Moia

Was ist sechs Meter lang, fast zweieinhalb Meter breit, funkelt in der Sonne und ist lautlos auf Hamburgs Straßen unterwegs? Richtig, die rund 300 „Pluto“-Fahrzeuge vom Ridesharing-Anbieter Moia. Doch bekanntlich ist nicht alles was glänzt auch Gold. Ein ehemaliger Mitarbeiter erhebt Vorwürfe gegen das Unternehmen!

Dabei ist Moia in Hamburg eigentlich eine Erfolgsgeschichte. In der Halbjahresbilanz im Oktober sprach das Unternehmen zum Beispiel von 4200 Fahrgästen pro Tag – Tendenz steigend.

Moia: Ex-Fahrer erhebt Vorwürfe gegen Hamburger Fahrdienst

Und auch die Pooling-Quote, also die geteilten der Fahrgäste, sei fortan gestiegen. Ein Punkt, der immer wieder kritisiert wurde, weil die Mini-Busse mit vielen Leerfahrten die Straßen verstopfen würden, wies das Unternehmen stets von sich. Jetzt muss es sich erneut Vorwürfen erwehren – von einem ehemaligen Mitarbeiter, der jedoch anonym bleiben möchte.

Ein Monitor zeigt die nächsten Haltestellen in einem Elektro-Sammeltaxi der VW-Tochter MOIA an.

Ein Monitor zeigt die nächsten Haltestellen in einem Elektro-Sammeltaxi der VW-Tochter MOIA an.

Foto:

dpa

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„Es sieht nicht so gut aus, wie Moia immer tut“, sagt Peter Ulrich (Name geändert). Er spricht von Qualitäts- und Hygienemängeln bei dem Unternehmen. Ein Beispiel sei das Auswahlverfahren der Fahrer. Hierbei gilt: Wer mindestens 21 Jahre alt ist und seit zwei Jahren einen gültigen EU-Führerschein besitzt, darf sich bei Moia als Fahrer bewerben.

Ex-Moia-Fahrer behauptet: Jeder Bewerber wird genommen

Eine Bewerbung, so Ulrich, komme jedoch einer Anstellung gleich. Niemand würde durch den Auswahltest, dem sogenannten Onboarding, fallen. „Wir wurden mit den Worten begrüßt: ‚Wenn ihr heute nicht besteht, dann spätestens morgen‘“, sagt Ulrich.

Ist das so? Werden auch unqualifizierte Bewerber eingestellt? Etwa weil der Bedarf an Fahrern so groß ist? Das Unternehmen streitet das ab, Moia-Sprecherin Jennifer Langfeldt verweist auf das Fünf-Stufen-Prinzip bei Bewerbungen: Beweist sich der Bewerber bei einem ersten Telefon-Interview, wird er zu einem Persönlichkeitstest und einem Test über die Straßenverkehrsordnung eingeladen. Es folgt außerdem ein medizinischer Test.

Moia: Ehemaliger Fahrer kritisiert Hygiene in den Fahrzeugen

Erst dann kommt es zum Onboarding, dabei unter anderem zu einem Praxis-Test. Besteht ein Bewerber zwischenzeitlich eine Stufe nicht, so kann er nach acht bis zwölf Wochen und einer Schulungen erneut sein Glück versuchen, so Langfeldt. Klingt plausibel – doch was ist mit der Hygiene?

Peter Ulrich behauptet, dass die Zustände in den Fahrzeugen zum Teil mangelhaft sein sollen. „Die Fahrer sind selbst für die Reinigung zuständig und machen das eben auch nach ihren eigenen Ansprüchen“, sagt Ulrich. Und das sei oftmals eben nicht gut. „Bei größeren Verunreinigungen, die während der Fahrt auftreten“ kontert Franziska Langfeldt, „melden die Fahrer dies dem Hub Center und fahren in einen der Betriebshöfe zur Reinigung zurück“. Auch in den Pausen und nach Schichtende würden die Wagen gesäubert.

 (mdo)

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