Absurd: Hamburger bekommt Quarantäneanordnung – da war die längst vorbei
„Ihnen gegenüber wird eine häusliche Quarantäne angeordnet ab dem 11.11.2021 bis einschließlich 21.11.2021.“ Das steht in einem offiziellen Schreiben der Stadt an den Hamburger Jörg Seidel (48). In der derzeit grassierenden Corona-Welle keine Seltenheit. Eine Sache macht dann aber doch stutzig: Der Brief datiert vom 24.11.2021.
Erstellt wurde das Schreiben mit dem Briefkopf des Bezirksamts Altona demnach drei Tage, nachdem die angeordnete Quarantäne bereits vorbei war. Der Hamburger kann darüber nur noch den Kopf schütteln und teilte seine absurde Situation am vergangenen Freitag auf Twitter: „Pandemie-Bekämpfung in Deutschland in einem Bild“, schrieb er dazu.
„Ihnen gegenüber wird eine häusliche Quarantäne angeordnet ab dem 11.11.2021 bis einschließlich 21.11.2021.“ Das steht in einem offiziellen Schreiben der Stadt an den Hamburger Jörg Seidel (48). In der derzeit grassierenden Corona-Welle keine Seltenheit. Eine Sache macht dann aber doch stutzig: Der Brief datiert vom 24.11.2021.
Erstellt wurde das Schreiben mit dem Briefkopf des Bezirksamts Altona demnach drei Tage, nachdem die angeordnete Quarantäne bereits vorbei war. Der Hamburger kann darüber nur noch den Kopf schütteln und teilte seine absurde Situation am vergangenen Freitag auf Twitter: „Pandemie-Bekämpfung in Deutschland in einem Bild“, schrieb er dazu.
Hamburger wird nachträglich über Quarantäne informiert
Laut Brief hatte Seidel am 11. November direkten Kontakt zu einer mit Corona infizierten Person. „Aufgrund des Infektionsrisikos durch diesen Kontakt gelten Sie als enge Kontaktperson und müssen für die zehn Tage nach ihrem letztmaligen Kontakt zu dieser Person eine häusliche Quarantäne einhalten“, heißt es. Einen Anruf des Gesundheitsamtes habe Seidel laut eigener Aussage im Vorfeld nicht bekommen.
Pandemie-Bekämpfung in Deutschland in einem Bild. pic.twitter.com/F2GrPGsW5e
— @lostgen@det.social (@lostgen) November 26, 2021
Wie konnte das passieren? Schaut man genauer hin, kann man erkennen: Nicht das Gesundheitsamt Altona ist der Absender, sondern die Zentrale Unterstützung Kontaktnachverfolgung (ZUK) des stadteigenen Landesbetrieb Kasse in Wandsbek. Diese war seit einem Jahr vor allem damit betraut, Kontaktpersonen von positiv getesteten Personen zu informieren und Quarantäneanordnungen zu übermitteln.
Hamburg: ZUK kontaktiert positiv getestete Personen
„Innerhalb der vierten Welle hat die ZUK im Rahmen einer Priorisierung dann auch das Kontaktieren von positiv getesteten Personen übernommen“, sagt Altonas Bezirkssprecher Mike Schlink der MOPO. „In diesem Zusammenhang kann es in Einzelfällen vorkommen, dass sich die Bearbeitung von Quarantänefällen verzögert. Insbesondere bei extrem hohen Fallzahlen ist das möglich.“
Zu dem konkreten Fall könne sich die Stadt Hamburg allerdings nicht im Detail äußern, so Schlink. Die Quarantäneverordnung würde in jedem Fall – auch im Nachhinein – verschickt werden. Warum? „Es handelt sich um ein Dokument, welches unter anderem zu Nachweiszwecken erforderlich ist, um beispielsweise Selbstisolation gegenüber dem Arbeitgeber zu rechtfertigen“, sagt der Sprecher.
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Jörg Seidel hatte sich tatsächlich bereits vor dem Brief der ZUK selbstisoliert. „Die App hat gewarnt und die infizierte Person auch“, schreibt er. Auf Twitter ging der Post des Hamburgers jedenfalls viral: Innerhalb von fünf Tagen erreichte der Post mehr als 22.000 Likes und wurde 2769 Mal geteilt.