Die letzten ihrer Art: Hamburgs Bahnsteig-Kioske sterben aus
Klein, kompakt und bis unter die Decke voller Snacks: Bahnsteigkioske sind die „Rund-um-Versorger“ für Bahnfahrende. Doch sieht man sie in Hamburg immer weniger – vereinzelt sind sie bereits geschlossen oder stehen kurz davor. Wie es wirklich um die Kioske steht und warum es immer schwieriger für sie wird, zu überleben.
Klein, kompakt und bis unter die Decke voller Snacks: Bahnsteigkioske sind die „Rund-um-Versorger“ für Bahnfahrende. Doch sieht man sie in Hamburg immer weniger – vereinzelt sind sie bereits geschlossen oder stehen kurz davor. Wie es wirklich um die Kioske steht und warum es immer schwieriger für sie wird, zu überleben.
Ob auf dem Arbeitsweg, nach einer langen Partynacht oder auf die Schnelle für zwischendrin: Bahnsteigkioske erfüllen mit ihrem bunten Sortiment jegliche Bedürfnisse von Bahnfahrenden. Auch in Hamburg sind sie an einigen Stationen zu finden, aber was ist ihre Zukunft? Immer häufiger tauchen Snack-Automaten an Bahnsteigen auf, potenzielle Kiosk-Kunden scheinen durch Shops im Bahnhofsgebäude abgefangen zu werden.
Mietende von Bahnsteigkiosken haben mehr Schwierigkeiten
Haci Damar bestätigt: „Das Geschäft rechnet sich nicht mehr so wie früher.“ Der 42-Jährige ist seit etwa zehn Jahren Geschäftsführer der Bahnsteigkioske in den U-Bahn-Stationen Luttherothstraße und Osterstraße. „Im Vergleich zu früher ist der Kundenzulauf in der letzten Zeit definitiv weniger geworden“, erzählt er der MOPO. Auch höhere Mieten erschweren das Geschäft.
Die U-Bahn-Station Hammer Kirche zeigt, wie es enden könnte: Beschmierte Scheiben und die veraltete Auslage kennzeichnen den dortigen Kiosk eindeutig als verlassen. Die Hochbahn (HHA) erklärt auf Anfrage der MOPO, der Kiosk war durch die relativ niedrige Frequentierung der Station „nicht wirtschaftlich für die Mietenden.“

Damars Kioske sind zwei der insgesamt acht Bahnsteigkioske im Hamburger U-Bahn-Netz – der Kiosk in Hammer Kirche ist der einzig Leerstehende. Die Deutsche Bahn ergänzt diese Zahl gegenüber der MOPO um 17 weitere „Verkaufspavillons“ im Hamburger S-Bahn-Netz. Nur neun davon seien jedoch reine Kioske oder DB-Service Stores. Demnach verteilen sich 17 Bahnsteigkioske auf insgesamt 162 Haltestellen der Hamburger S- und U-Bahn.
Anzahl der Bahnsteigkioske in Hamburg sehr gering
Dass die Zahl der Bahnsteigkioske mit der Zeit abnimmt, kann die DB nicht bestätigen – vereinzelt werden Kioske zurück gebaut, zukünftig sollen aber auch wieder neue entstehen. Dennoch: Die Anzahl der Bahnsteigkioske „ist relativ konstant auf niedrigem Niveau“, so die HHA. Woran das liegt? Aus Sicherheits- und Brandschutzgründen seien Bahnsteigkioske nicht überall darstellbar und sinnvoll. Die DB nennt zudem Bahnsteigneubauten als möglichen Grund für Rückbauten von Bahnsteigkiosken.
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Für den Kiosk in Hammer Kirche gibt es dennoch Hoffnung: Derzeit ist der Betrieb an der Station noch durch Bauarbeiten zur Streckenverlängerung der U4 eingeschränkt. Nach dem Ende der Arbeiten soll neu bewertet werden, ob sich ein Kiosk für Gewerbetreibende lohnt. Wenn dem so ist, soll der Kiosk „ab Mitte 2024 wieder in Betrieb genommen werden.“