Religionsstreit eskaliert bei Konzert: Messerstich in Gesicht und Bauch!
Ein Freitagabend Ende April: Im Club „Hit House“ in Bergedorf findet ein Konzert einer indischen Musikgruppe statt – erst ist alles friedlich, doch plötzlich fließt Blut. Auf einem Parkplatz eskaliert ein Streit, zwei Männer werden durch Messerstiche schwer verletzt. Offenbar hat die Auseinandersetzung einen religiösen Hintergrund. Seit Montag müssen sich zwei Männer wegen versuchten Mordes vor dem Hamburger Landgericht (Neustadt) verantworten. Doch gleich zu Beginn des Prozess läuft etwas schief – und die Richterin wird deutlich.
Ein Freitagabend Ende April: Im Club „Hit-House“ in Bergedorf findet ein Konzert einer indischen Musikgruppe statt – erst ist alles friedlich, doch plötzlich fließt Blut. Auf einem Parkplatz eskaliert ein Streit, zwei Männer werden durch Messerstiche schwer verletzt. Offenbar hat die Auseinandersetzung einen religiösen Hintergrund. Seit Montag müssen sich zwei Männer wegen versuchten Mordes vor dem Hamburger Landgericht (Neustadt) verantworten. Doch gleich zu Beginn des Prozess läuft etwas schief – und die Richterin wird deutlich.
Blaulicht leuchtet in der dunklen Nacht am 28. April auf, es ist kurz vor Mitternacht: Die Polizei ist mit einem Großaufgebot angerückt. Auch ein Polizeihund und mehrere Zivilfahnder sind am Tatort am Friedrich-Frank-Bogen.
Streit vor Hamburger Club eskaliert: Plötzlich fließt Blut
Wenige Minuten zuvor wurden hier beinahe zwei Männer getötet. Im Club „Hit-House“ ist es zu einem Streit mit mehreren Beteiligten gekommen – auf einem Parkplatz ist dann die Auseinandersetzung eskaliert.
Am Montag fand der erste Prozesstermin am Landgericht Hamburg statt. Ein 34- und ein 42-Jähriger sind wegen gemeinschaftlichen Mordversuchs und gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen angeklagt – sie blicken emotionslos nach vorn, als die Staatsanwältin die Anklage verliest.

Demnach habe ein Mann versucht, den Streit auf dem Parkplatz vor dem Club zu schlichten – der 34-jährige Angeklagte soll ihm mit einem Messer ins Gesicht und in den Bauch gestochen haben. Sein Kiefer wurde gebrochen, er wurde schwer am Becken und im Gesicht verletzt.
Der 42-jährige Angeklagte soll einen anderen Mann von hinten festgehalten haben, während ein noch unbekannter weiterer Täter dem Opfer vier Messerstiche in den Oberkörper versetzt haben soll. Der Mann wurde schwer an der Lunge und am Magen verletzt.
Blutige Auseinandersetzung Ende April: Wohl religiöser Hintergrund
Die beiden Angeklagten sollen danach vom Tatort geflüchtet sein, obwohl ihnen klar gewesen sei, dass die Verletzten in Lebensgefahr schwebten – sie hätten nur durch die unmittelbar eingesetzten Rettungsmaßnahmen gerettet werden können. Die Tatwaffe wurde nie gefunden.
Der 34- und der 42-Jährige (beide indische Staatsbürger) wurden am 25. Mai festgenommen, sie sitzen seitdem in U-Haft – von dem anderen Täter fehlt weiterhin jede Spur. Hintergrund der blutigen Auseinandersetzung soll ein Religionsstreit sein: Der 42-jährige Angeklagte gehört laut Anklage einer separatistischen Bewegung der Sikhs in Indien an. Ein Hindu habe ihm verbieten wollen, die Band, die das Konzert zuvor gegeben hatte, zu fotografieren.

Einer der Anwälte weist ganz zu Beginn des Prozesses darauf hin, dass die 53 Seiten lange Anklage nur in Englisch und nicht in die indische Sprache Punjabi übersetzt wurde. Die Vorsitzende Richterin Birgit Woitas wird deutlich: „Das ist eine absolute Katastrophe“, sagt sie und erklärt, dass wohl das Dolmetscherbüro Schuld sei und nicht rechtzeitig das übersetzte Dokument lieferte. „Das ist ein Unding“, so die Richterin weiter. Woitas ist für ihre deutliche Sprache bekannt.
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Der Prozess wird am 4. Dezember fortgeführt. Dann sollen die Verteidiger Statements abgeben können. Ein Urteil wird Anfang 2024 erwartet.