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Demo für Aufnahme von Flüchtlingen.
  • Hamburg habe vergleichsweise schnell viele Menschen aus Afghanistan aufgenommen, sagt Innensator Andy Grote. Nicht genug, sagen Demonstrierende.
  • Foto: picture alliance/dpa/Markus Scholz

Rettende Liste? Hamburg will 524 Menschen aus Afghanistan holen

Hamburg hat eine Liste mit 524 hilfesuchende Menschen in Afghanistan erstellt und an das Auswärtige Amt in Berlin geschickt. Die Hoffnung ist, auch diesen Menschen eine Ausreise aus dem Krisengebiet zu ermöglichen.

Es sind mehr als 500 hilfesuchende Menschen in Afghanistan, welche die Hansestadt namentlich ausfindig gemacht und deren Namen sie an das Auswärtige Amt gemeldet hat. Stand Ende August seien 524 Frauen und Männer nach Hinweisen von Angehörigen, Abgeordneten, Behörden und Flüchtlingsorganisationen in Listen zusammengefasst und nach Berlin geschickt worden, sagte Innensenator Andy Grote (SPD) am Mittwoch in einer Aktuellen Stunde der Hamburgischen Bürgerschaft zur Lage in Afghanistan. Das Auswärtige Amt sei nach wie vor bemüht, Menschen aus Afghanistan die Ausreise zu ermöglichen. „Und wir hoffen, dass das für möglichst viele Schutzbedürftige gelingt.”

Hamburg habe viele Menschen schnell aufgenommen

Insgesamt habe die Bundeswehr mehr als 4600 Menschen ausgeflogen, darunter 460 deutsche Staatsbürger, mehr als 1000 Ortskräfte einschließlich Familienangehörige sowie rund 2800 weitere afghanische Staatsangehörige, „deren Zuordnung noch nicht restlos geklärt ist“, sagte Grote. Einen Unterbringungsbedarf hätten 2316 Menschen. Hamburg habe sofort 250 Plätze zur Verfügung gestellt, die inzwischen belegt seien. Damit habe Hamburg nach jedem Verteilungsschlüssel deutlich schneller und mehr Menschen aufgenommen als die Hansestadt müsste. „Das wollen wir auch in Zukunft so tun”, sagte Grote.

Innensenator: „Ein Akt der Menschlichkeit“

Er nannte die Evakuierung ein Gebot der Menschlichkeit. „Und genauso kann man sagen: Sich gegen diese Aufnahme zu wenden, ist ein Akt der Unmenschlichkeit.“ Das Problem sei nicht, „dass zu viele Menschen kommen, sondern, dass wir zu wenig retten konnten.“ Er verwies darauf, dass Hamburg schon früher geholfen habe. So lebten in der Hansestadt mehr als 23.000 Afghanen, meist Geflüchtete. Grote räumte ein, dass es auch Abschiebungen gegeben habe. Zwischen 2019 und 2021 seien dies 18 Personen gewesen. „Bei allen Personen handelt es sich um Straftäter”, sagte der Innensenator. (dpa/lm)

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