Neue Markierungen für Radler: Wichtige Verkehrsader am Wochenende voll gesperrt
Auto- und Radfahrer im Hamburger Westen müssen sich an diesem Wochenende auf eine Vollsperrung der Elbchaussee einstellen. Auf den Asphalt werden Fahrradpiktogramme aufgetragen, um die Sichtbarkeit zu verbessern. Dahinter steckt eine lange Debatte.
Am Samstag, den 17. Mai, ab 7 Uhr, bis voraussichtlich Sonntag, den 18. Mai, um 19 Uhr, wird auf der Elbchaussee zwischen der Manteuffelstraße und der Hasselmannstraße gearbeitet. Die Elbchaussee ist in diesem Zeitraum für den Durchgangsverkehr, Lieferverkehr und Radverkehr gesperrt.
Fahrradpiktogramme, sogenannte „Sharrows“, werden in dieser Zeit auf den Asphalt aufgetragen. Um die Bodenmarkierungen aufzubringen, seien die höheren Temperaturen im Mai notwendig. Die Arbeiten wurden laut des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) bewusst an einem Wochenende geplant, um den Verkehr so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.
Umleitungen: Elbchaussee am Wochenende gesperrt
Anwohner können auch während der Arbeiten die Zufahrten zu ihren Grundstücken nutzen, sie können aber zeitweise eingeschränkt sein. Rettungsfahrzeuge haben jederzeit Zugang zur Baustelle. Der Durchgangsverkehr kann großräumig über die Straßenzüge Schenefelder Landstraße, Osdorfer Landstraße (B 431), Osdorfer Weg, Friedensallee und Hohenzollernring ausweichen. Zusätzlich können Autofahrer, die nicht der Durchfahrtshöhenbeschränkung (3,70 Meter) unterliegen, die Straßenzüge Baron-Voght-Straße und Heinrich-Plett-Straße nutzen.
Für Autos und Radfahrer ist innerhalb des Quartiers in Richtung Blankenese eine Umleitung ab Sieberlingstraße über die Straßenzüge Nienstedtener Marktplatz, Friedensweg, Kronprinzenstraße und Bockhorst ausgeschildert. Von Blankenese aus kommend, in Richtung Zentrum, ist die Erschließung ohne Umleitungsbeschilderung über den Straßenzug Manteuffelstraße sichergestellt. Fußgänger sind von den Einschränkungen nicht betroffen.
Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr
Während der Sperrung können die Bushaltestellen „Winckelmannstraße“ und „Stauffenbergstraße“ nicht angefahren werden. Da die Manteuffelstraße als Umleitungsstrecke nicht zur Verfügung steht, werden die Busse der Linie 112 und 286 über die Sieberlingstraße, Nienstedtener Marktplatz, Rupertistraße, Winckelmannstraße, Reichskanzlerstraße – Richtung Blankenese über Friedensweg und Kronprinzenstraße, Richtung Teufelsbrück über Tietzestraße und Meyerhofstraße – Bockhorst und Schenefelder Landstraße umgeleitet. Als Ersatz werden die Bushaltestellen „Friedhof Nienstedten“ und „Nienstedtener Marktplatz“ angefahren.
Hinter den Piktogramme steckt eine Debatte, die sich schon seit September 2024 erstreckt. Damals wurde bekannt, dass der neue Radweg auf der Elbchaussee wieder umgeplant werden musste. Auf den kurvenreiche Abschnitt kurz vor der Manteuffelstraße wurde zuvor ein schmaler, gestrichelter Radstreifen gepinselt. Die Fahrbahn ist dort aber so eng, dass die Markierung öfter überfahren wurde. Vor allem Busse und Lkw mussten auf den Streifen ausweichen, um nicht in den Gegenverkehr zu geraten.

Für Radfahrer bedeutete das, dass sie in diesem Abschnitt ständig damit rechnen mussten, überholt zu werden. Das sorgte nicht nur für Unsicherheit, das kann im schlimmsten Fall zu Unfällen führen. Die Polizei habe „beobachtet, dass der gesetzlich vorgeschriebene Überholabstand von 1,50 Metern leider nicht immer eingehalten wird“, hieß es damals von der Verkehrsbehörde. Zuvor hatte die Polizei den Radweg, der eigentlich noch weiter in Richtung Blankenese geplant war, gestoppt. Die Fahrbahn war nicht breit genug.
Schließlich einigte man sich im Oktober auf die Aufzeichnung besagter „Sharrows“ und neue Schilder, die an den Überholabstand von 1,50 Metern erinnern. Eigentlich sollte es dann schon Anfang des Jahres damit losgehen, aufgrund von Witterungsverhältnissen verzögerten sich die Arbeiten bis jetzt. Die Piktogramme sollen „darauf hinweisen, dass Radfahrende als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer ebenfalls die Fahrbahn nutzen“, hieß es in dem gemeinsamen Statement der Verkehrsbehörde, der Innenbehörde und der Polizei im Oktober. (aba)
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