Hamburg: Weniger Asylgesuche und mehr Abschiebungen
In Hamburg sind bislang deutlich weniger Asyl- und Schutzsuchende angekommen als im Vorjahr. Die Unterkünfte bleiben trotzdem fast vollständig belegt. Wie steht es um die Abschiebungen?
Die Stadt Hamburg verzeichnet rückläufige Flüchtlingszahlen. Nach Behördenangaben registrierte die Hansestadt in diesem Jahr von Januar bis Juni 5237 Asyl- und Schutzsuchende und damit 37 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. „Die Zugangszahlen sind im Vergleich zum Jahr 2024 spürbar rückläufig und liegen derzeit unterhalb der zuletzt prognostizierten Werte“, erklärte der Sprecher der Innenbehörde.
Unterkünfte weiter stark ausgelastet
Menschen aus der Ukraine befinden sich am häufigsten unter den bislang im Jahr 2025 in Hamburg verbliebenen Asyl- und Schutzsuchenden: 1831 Personen stammen den Angaben zufolge aus dem von Russland angegriffenen Land. Weitere bedeutende Herkunftsländer sind demnach Afghanistan (614), Ghana (224), Türkei (191) und Syrien (161).

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Auch der Unterbringungsbedarf sei im Vergleich zurückgegangen, und zwar um 31 Prozent. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres mussten die Behörden 3143 Asyl- und Schutzsuchende unterbringen, im Jahr zuvor noch 4515, wie die Stadt auf Anfrage sagte.
Insgesamt lebten Ende Mai etwas mehr als 44.000 Menschen in Einrichtungen des Sozialsystems. Der Sprecher erklärte: „Die Unterkünfte sind mit rund 95 Prozent weiterhin stark ausgelastet, gleichwohl wir auch hier schon höhere Auslastungsquoten in der Vergangenheit hatten.“
Zahl der Rückführungen steigt leicht
Neben der reduzierten Zahl bei den Zugängen von Schutzsuchenden wurden im ersten halben Jahr auch mehr Abschiebungen durchgeführt: Die Behörden sprechen von 930 Rückführungen und einem Plus von 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Darunter seien 122 verurteilte Straftäter gewesen.
231 Mal sei eine Abschiebung in den ersten sechs Monaten des Jahres gescheitert. Zum Vergleich: Im ersten halben Jahr 2024 „verhinderten 142 Abschiebungshindernisse (am Tag der Maßnahme) die jeweilige Rückführungsmaßnahme“, so der Sprecher.
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Ende Juni hielten sich nach Angaben der Stadt insgesamt 110.000 Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit mit einer Aufenthaltserlaubnis in Hamburg auf – das kann eine Erlaubnis aus humanitären oder politischen Gründen sein, aber auch eine Erlaubnis zum Ausüben einer Arbeit. (dpa/mp)
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