Giftköder und Todesfälle! Hier haben Hundehalter in Hamburg gerade Angst
Es ist wohl der Albtraum eines jeden Hundehalters: Beim Gassigehen kurz nicht aufgepasst und schon hat der Vierbeiner etwas im Maul und kaut darauf herum – frisst das Tier möglicherweise einen giftigen Köder? Tatsächlich geht im Hamburger Osten seit geraumer Zeit offenbar ein Hundehasser rum, drei Tiere sollen an Ködern sogar schon gestorben sein. Ein Experte erklärt, wie man sich im Falle eines Verdachts verhalten sollte.
Es ist wohl der Albtraum eines jeden Hundehalters: Beim Gassigehen kurz nicht aufgepasst und schon hat der Vierbeiner etwas im Maul und kaut darauf herum – frisst das Tier möglicherweise einen giftigen Köder? Tatsächlich geht im Hamburger Osten seit geraumer Zeit offenbar ein Hundehasser um, drei Tiere sollen an Ködern sogar schon gestorben sein. Ein Experte erklärt, wie man sich im Falle eines Verdachts verhalten sollte.
Rasierklingen in Fleischwurst, Rattengift in Trockenfutter: Hunde-Köder tauchen in Hamburg immer wieder auf. Wie viele genau in der Stadt entdeckt werden, kann nicht genau gesagt werden – es würden „keine validen statistischen Erhebungen“ erfolgen, so die Polizei zur MOPO.
Hamburg: 49 Giftköder in zwei Monaten
Hundehalter sind jedoch meist gut untereinander vernetzt. So gibt es die App „Dogorama“, in der Giftköder gemeldet werden können. Das Problem hierbei: Jeder kann eine Meldung verfassen. Ob tatsächlich ein Köder gefunden worden ist, kann nicht überprüft werden.
Im Oktober und November dieses Jahres wurden in der App 49 Giftköder gemeldet. „Erfahrungsmäßig nehmen die Fälle im Winter ab“, so Jan Wittmann von „Dogorama“. Doch in Bramfeld treibt offenbar ein Hundehasser sein Unwesen.
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Ende Juli wurde in der Straße Goldaper Kehre ein verdächtiges Fleischstück sichergestellt – das Untersuchungsergebnis: „Tatsächlich konnten Giftrückstände nachgewiesen werden“, so die Polizei. Der Hund, der das Fleisch gefressen hat, hat jedoch glücklicherweise überlebt.

Anfang Mai starb ein Hund aus der Hohnerkamp-Siedlung in Bramfeld. Ob das Tier am Ende wirklich aufgrund eines Giftköders zugrunde ging, könne laut Polizei aber nicht sicher gesagt werden.
Der nächste Tatort: Schon wieder die Hohnerkamp-Siedlung. Anfang August war dort ein Giftköder gefunden worden, ein Tier sei jedoch nicht zu Schaden gekommen. Im dortigen Bereich seien im Laufe des Jahres noch „mehrere Meldungen“ bei der Polizei eingegangen.
Um wie viele Giftköder es sich genau handelt, wollte die Polizei zunächst aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. Aktuelle Untersuchungen hätten aber ergeben, dass bei allen Fällen tatsächlich Giftrückstände nachgewiesen werden konnten.
Giftköder in Hamburg-Bramfeld gefunden
Die guten Nachrichten: In keinem dieser Fälle ist ein Hund verstorben. Und seit Ende Oktober seien für Bramfeld keine Verdachtsfälle mehr gemeldet worden.
Aus Farmsen wird jedoch berichtet, dass zwei Hunde durch Köder gestorben seien. Auch dies lässt sich jedoch nicht endgültig verifizieren.
Hamburg: Wurst mit Metallstäben in der Holstenstraße
Ein Blick in die Facebook-Gruppe „Giftköderwarnungen Hamburg und Umgebung“ zeigt, dass es in anderen Gebieten der Stadt durchaus auch aktuelle Meldungen gibt. Allerdings kann auch hier nicht die Richtigkeit der Angaben überprüft werden. So zum Beispiel Ende November an der Holstenstraße (Altona), wo ein Hundehalter ein Stück Wurst mit Metallstäben gefunden haben und im Mülleimer entsorgt haben soll.
Das sollten Hundehalter laut Jan Wittmann von „Dogorama“ jedoch nicht machen: „Am besten nimmt man den mutmaßlichen Köder mit. Wenn sich der Hund nämlich anschließend auffällig verhält, weil er etwas davon gefressen hat, kann der Köder untersucht und schneller ein passendes Gegenmittel gefunden werden.“
Wenn man sich unsicher ist, ob das Tier von dem mutmaßlichen Köder gefressen hat, solle man laut Wittmann den Hund genau beobachten und bei auffälligem Verhalten zum Tierarzt gehen – hier gelte das Motto: „Besser einmal zu viel zum Arzt gehen, als einmal zu wenig!“