Hamburg vertieft Bund mit Kiew – Zehntausende Ukrainer nach Hamburg geflüchtet
Drei Jahre nach Beginn des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieges in der Ukraine wollen SPD und Grüne die Partnerschaft zwischen Hamburg und Kiew weiter vertiefen. Zum Jahrestag des Krieges wurde außerdem an verschiedenen Orten in der Hansestadt der Opfer gedacht.
Zu einer Gedenkminute um 12 Uhr standen Busse und U-Bahnen 60 Sekunden lang still. Oberbürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit legten am Nachmittag gemeinsam mit der ukrainischen Generalkonsulin Iryna Tybinka am Rathaus Kränze nieder.
Tschentscher lobt Hilfsbereitschaft der Hamburger
„Mehr als 50.000 Männer, Frauen und Kinder haben seit dem Beginn des Krieges in unserer Stadt Zuflucht gefunden“, sagte Tschentscher. Die Hilfsbereitschaft der Hamburger sei auch nach drei Jahren Kriegsdauer ungebrochen. Er selbst habe sich im vergangenen Jahr ein Bild von der Lage in Kiew gemacht. „Sobald der Wiederaufbau beginnen kann, wollen wir die Entwicklung unserer Städte in einer strategischen Partnerschaft gemeinsam voranbringen.“

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Mit einem Antrag für die Bürgerschaftssitzung am Mittwoch wollen SPD und Grüne Hamburgs Unterstützung für Kiew ausbauen. Neben der laufenden Direkthilfe etwa mit medizinischen Gütern sollen vor allem langfristige Projekte gestärkt werden, heißt es. Dazu zählten die Förderung des Jugendaustauschs, Kooperationen in der Gesundheitsversorgung sowie Maßnahmen im Bereich Mobilität.
„Der russische Angriffskrieg hat dramatische Folgen für die Ukraine und Europa. Deshalb ist es entscheidend, dass wir unseren Beitrag leisten – nicht nur mit akuter Hilfe, sondern auch mit nachhaltigen Projekten für den Wiederaufbau und den Weg der Ukraine in die EU“, sagte die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Jennifer Jasberg. Der Antrag sende ein klares Signal: „Hamburg steht fest an der Seite der Ukraine und seiner Partnerstadt Kiew.“
„Der Abwehrkampf der Ukraine hält Europa seit drei Jahren in Atem“
„Der Abwehrkampf der Ukraine hält Europa seit drei Jahren in Atem“, sagte der Europaexperte der SPD, Danial Ilkhanipour. Die Bundesregierung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) habe sich frühzeitig an die Seite der Ukraine gestellt und sei zum wichtigsten europäischen Unterstützer des Landes geworden.
„Nach dem Rückzug der USA unter der Trump-Administration braucht die Ukraine jetzt auch in Zukunft verlässliche Partner“, sagte er. Hamburg wolle ein solcher Partner sein. „Wir wollen eine freie Ukraine in einem geeinten Europa, der russische Angriffskrieg darf nicht erfolgreich sein.“
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Der Pakt für Solidarität und Zukunft zwischen Hamburg und Kiew, den die Bürgermeister Tschentscher und Wladimir Klitschko bereits kurz nach Kriegsbeginn geschlossen hatten, leiste auf regionaler Ebene einen aktiven Beitrag zur Bewältigung von Wiederaufbau und Stabilisierung, sagte Ilkhanipour.
Diese Partnerschaft stärke nicht nur die Ukraine, sondern auch den Zusammenhalt Europas, betonte Jasberg. „Doch sie muss über akute Hilfe hinausgehen, in Zukunft noch intensiver und langfristig mit Leben gefüllt werden.“ (dpa/mp)
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