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  • Finstere Gestalten: Der Albaner-Clan wehrt sich auf seiner Kiez-Terrasse gegen einen Mord-Anschlag.
  • Foto: NDR/Christine Schroeder

Hamburg-Tatort: Albaner-Clans kontrollieren St. Pauli? So ein Quatsch!

St.Pauli –

Der Sohn einer deutschen Kiez-Größe wird ermordet, ein ziemlich fieser Albaner mit dem Namen „Krenar“ wird als Auftraggeber verdächtigt – denn sein Albaner-Clan will die ganze Macht auf dem Kiez. Das ist die Kurzfassung des Hamburg-Tatorts „Die goldene Zeit“ mit Wotan Wilke Möhring, der am Sonntagabend in der ARD lief. Wie realistisch ist die Geschichte? 

Eins vorab: Mit der aktuellen Situation im Hamburger Rotlicht-Milieu hat das jedenfalls nichts zu tun! Aber ein Detail hat einen brandaktuellen Bezug.

Hamburg-Tatort: Kontrollieren wirklich Albaner-Clans den Kiez?

Auf dem Kiez herrschen nämlich seit langem die „Hells Angels“. Albanische Gangster haben zwar Anfang der 90er Jahre tatsächlich einen Frontalangriff auf die alten Rotlicht-Strukturen auf St. Pauli gestartet. Deutschen Gastronomen oder Bordell-Betreibern wurden „Angebote“ zur Übernahme ihrer Etablissements gemacht. Wer nicht verkaufen wollte, lief Gefahr, Opfer einer Gewalttat zu werden.

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Es folgten einige ziemlich gewalttätige Jahre. Deutsche spielten danach kaum noch wichtige Rollen auf dem Kiez. Im Jahr 2000 starteten die Hannoveraner „Hells Angels“ dann den Versuch, die Macht auf dem Kiez zu übernehmen.

Hamburg-Tatort: So ist die Lage auf St. Pauli wirklich

Die Polizei ging massiv gegen die „Invasoren“ vor. Doch vor Gericht kamen die Rocker stets glimpflich davon. Seitdem sind die „Hells Angels“ auf St. Pauli fest etabliert.

Tatort-Bundespolizisten Julia Grosz (Franziska Weisz) und Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring).

Die Tatort-Bundespolizisten Julia Grosz (Franziska Weisz) und Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) ermitteln am Sonntag auf dem Hamburger Kiez.

Foto:

dpa

Die Albaner allerdings auch – aber als Immobilien-Besitzer. Bis heute besitzt der damals führende Albaner-Clan Immobilien im Wert von zig Millionen Euro und will von seiner blutigen Vergangenheit vor 30 Jahren nichts mehr wissen.

Hamburg-Tatort: Einen Killer gibt es wirklich

Ein kleines Detail des Tatort-Plots hat übrigens dann doch einen aktuellen Bezug. Im Film wird ein minderjähriger Rumäne als Killer losgeschickt. Aktuell steht ein Mann aus dem Nachbarland Bulgarien in Hamburg vor Gericht. Der Mann hat gestanden, im Auftrag der Familie eines „Mongols“-Rockers 2018 den Hamburger „Hells Angels“-Boss Dariusch F.  auf St. Pauli niedergeschossen zu haben.

Tatort 2
Foto:

NDR/Christine Schroeder

F. sitzt seitdem im Rollstuhl. Doch er kämpft darum, wieder laufen zu können. Von einer geplanten Machtübernahme auf St. Pauli durch konkurierende Gruppen kann aktuell keine Rede sein.

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