• Die Organisatoren der „Night of Light" am Montag im Hamburger Hafen. 
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Hamburg sieht Rot!: „Night of Light“: Protest der vergessenen Branche

Wer Montagabend durch die Hansestadt ging, dem fiel sicherlich das ein oder andere rot leuchtende Gebäude auf. Darunter auch die Elbphilharmonie, die Barclaycard Arena und die Cap San Diego. Mit der bundesweiten Aktion „Night of Light“ setzt die Veranstaltungsbranche einen Hilferuf ab. 

Insgesamt beteiligten sich 193 Hamburger Firmen und Unternehmer an der Aktion und setzten damit ein eindeutiges Zeichen. Denn die Lage der Veranstaltungsbranche spitzt sich immer mehr zu. Eventagenturen, Hochzeitsplaner, DJs, Messebauer und viele weitere (kleine) Unternehmen blicken in eine ungewisse Zukunft.

Night of Light“: Gebäude in Hamburg wurden rot angestrahlt

Die Aktion ist nicht nur ein Hilferuf, sondern auch ein Appell an die Politik. Ein Appell an bessere Zusammenarbeit und Kommunikation. Denn die aktuellen Corona-Auflagen treffen nicht nur die Veranstalter selbst, auch Ausstatter, Zulieferer und Dienstleister wie Technik-Betriebe, Messebauer, Caterer, Künstler und Einzelunternehmer leiden immens.

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Neben der Elbphilharmonie wurden noch zahlreiche weitere Gebäude rot angestrahlt. Darunter die Cap San Diego, der Spielbudenplatz und die Laeiszhalle. 

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Seit Monaten haben sie kein festes Einkommen mehr. Trotzdem gibt es laufende Kosten, die zu decken sind. Wie viele bereits jetzt vor dem Aus stehen, oder das nächste Jahr nicht überleben werden, ist kaum auszudenken.

Veranstalter fordern: Neue Lockerungen für Hamburg

Hier in Hamburg hat sich eine Gruppe von Unternehmern zusammengetan, die die ganze Aktion in der Stadt organisiert hat. Lange hat es nicht gedauert, bis sich ihnen weitere angeschlossen haben. Denn eins steht fest: Nicht nur in Hamburg, sondern auch deutschlandweit stehen laut der Initiatoren mehr als 50 Prozent der Betriebe vor dem Aus. Eine Million Jobs stünden mittlerweile auf dem Spiel.

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Vielen erreichten vor wenigen Wochen zwar die ersten Soforthilfen, doch damit ist es nicht getan. Mit solch einer Finanzspritze lassen sich die laufenden Kosten kaum decken, weiterhin müssen Mieten bezahlt werden, Lagerkosten, Mitarbeiter oder Liegekosten für beispielsweise Eventschiffe. Gleichzeitig werden Locations nicht mehr gebucht, Dienstleistungen werden nicht mehr gebraucht – die Lage ist mehr als bedrohlich.

Hamburg: Überleben Firmen die nächsten 100 Tage nicht?

Mit dabei im Hamburger Organisationsteam der „Night of Light“ ist Fabian Erdmann. Der junge Unternehmer von der Agentur „Le Carrousel“ gibt eine sehr düstere Prognose ab: „Wenn das so weiter geht, überleben die meisten Firmen die nächsten 100 Tage nicht“. Es muss etwas passieren, ein neuer Weg sollte eingeschlagen werden um aus dieser Krise herauszufinden. Erdmann und viele seiner Kollegen fordern bald neue Lockerungen in Hamburg, so wie es sie in anderen Bundesländern schon länger gibt.

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Er selbst meint, dass gerade kleinere Veranstaltungen auch unter Abstandsregeln und Hygiene-Maßnahmen stattfinden können. „Wir wissen immer genau, wer auf der Gästeliste steht. Und da fragt man sich doch, wo liegt der Unterschied zwischen der Gastronomie und den Veranstaltern? Während die Restaurants mittlerweile wieder gut gefüllt sind, dürfen Geburtstage, Hochzeiten und Co. noch immer nicht stattfinden.“

Trotz Corona: Kleiner Veranstaltungen sind wichtig

Auch Tim Petersen von der Hamburger PR-Agentur Petersen Relations meint, dass kleine Veranstaltungen wichtig sind. In großen Locations, oder an der frischen Luft seien der Sicherheitsabstand und Hygiene-Auflagen durchaus gesichert.

Auch Louisa Burmeister und Ashley Wick von der „Flying Bar Crew“ waren gestern vor Ort und auf die Frage ob sie jemals daran gedacht haben aufzugeben, antworteten beide: „Nicht eine Sekunde. Wir glauben, dass es für den Menschen immer Gründe geben wird etwas zu feiern, vielleicht auch gerade wegen Corona. Und wenn dieses Gefühl zurückkommt, werden wir bereit sein“.

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