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Der Hamburger Mieterverein hat zahlreiche Verstöße gegen die Mietpreisbremse festgestellt (Symbolbild), Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

Mieter zahlen Hunderttausende Euro zu viel: Schockierende Bilanz zur Mietpreisbremse

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Vor zehn Jahren trat in Hamburg das erste Mal die Mietpreisbremse in Kraft. Das Ziel: überteuerten Mieten den Kampf anzusagen. Doch gebremst hat die Regel offenbar nur wenig. Das geht jetzt aus einer Bilanzrechnung des Mietervereins zu Hamburg hervor.

Erstmals trat die Mietpreisbremse am 1. Juli 2015 in Kraft. Ursprünglich war vorgesehen, dass sich der Mietmarkt innerhalb von fünf Jahren wieder entspannt und die Mietpreisbremse überflüssig wird. „Stattdessen hat der Bundestag gerade eine Verlängerung der Mietpreisbremse um weitere vier Jahre beschlossen und damit dem immer noch herrschenden Mangel an bezahlbarem Wohnraum Rechnung getragen“, sagt Rolf Bosse, Chef des Mietervereins zu Hamburg und ergänzt: „Wir brauchen die Mietpreisbremse dringender denn je. Und sie muss gemäß unseren Forderungen entfristet, bußgeldbewehrt und um ihre vielen Ausnahmen bereinigt werden.“

Hamburg: Verstöße gegen die Mietpreisbremse

Der Mieterverein zu Hamburg hat den Jahrestag zum Anlass genommen, die Beratungsanfragen zur Mietpreisbremse seit Ende 2022 auszuwerten. Die Auswertung liegt nun bis Januar 2025 vor. Demnach gab es in 93 Prozent der insgesamt 2361 Anfragen Hinweise auf Verstöße gegen die Mietpreisbremse. In den überprüften Fällen zahlten laut des Mietervereins zwischen Dezember 2022 und Januar 2025 die Betroffenen mutmaßlich rund 805.000 Euro zu viel Miete. Im Schnitt lag die geforderte Miete 56 Prozent über der nach Mietpreisbremse zulässigen Miete.

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Die nach der Mietpreisbremse zulässige Miete wurde im Schnitt etwa um 5,23 Euro je Quadratmeter überstiegen. Am häufigsten fanden die Verstöße gegen die Mietpreisbremse nach Angaben des Mietervereins in Wohnlagen innerhalb des Rings 2 statt. „Die uns bekannten Fälle bilden die Spitze eines Eisbergs von Verstößen gegen die Mietpreisbremse“, bilanzierte Bosse. „Mietende zahlen Monat für Monat Hunderte Euro mehr, als sie eigentlich müssten. Das muss ein Ende haben!“ (mp)

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