Posaunen oder Zirkus auf City-Grünfläche? Jetzt steht es fest!
Die Moorweide in Rotherbaum weckt gerade viele Begehrlichkeiten. Sowohl „Circus Roncalli“ als auch der Deutsch-Evangelische Posaunentag möchten im Mai die etwa vier Hektar große Grünfläche nutzen. Doch wer hat Vorrang? Jetzt ist die Entscheidung gefallen.
Die Moorweide in Rotherbaum weckt gerade viele Begehrlichkeiten. Sowohl „Circus Roncalli“ als auch der Deutsch-Evangelische Posaunentag möchten im Mai die etwa vier Hektar große Grünfläche nutzen. Doch wer hat Vorrang? Jetzt ist die Entscheidung gefallen.
Die Bezirksversammlung Eimsbüttel entschied nun: Der Zirkus „Roncalli“ mit seinen 120 Artisten, Musikern, Künstlern und 80 Wagen darf nicht auf die Moorweide.
Zirkus „Roncalli“ darf nicht auf die Moorweide
Ein Beschluss der Bezirksversammlung Eimsbüttel aus dem Jahr 2020 untersagt eine kommerzielle Nutzung der Grünfläche im Stadtteil Rotherbaum. Denn die Moorweide soll allen Bürgerinnen und Bürgern ganzjährig zur Verfügung stehen, und der Zirkus-Betrieb würde diese Nutzung stören.
„Der Schutz solch strapazierter Grünflächen ist auch im Hinblick auf das Stadtklima von zunehmender Bedeutung“, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung der Grünen-Fraktion. Die Grünfläche ist ein Gartendenkmal und steht deshalb unter besonderem Schutz.

Die SPD hatte einen Ausnahme-Antrag für den Zirkus gestellt, der zwischen dem 11. Mai und 25. Juni hier seine Zelte aufschlagen wollte – doch dieser Antrag wurde von den Grünen, der CDU und der Linken abgelehnt. Stattdessen darf der Deutsch-Evangelisch Posaunentag die Fläche für seinen Eröffnungsgottesdienst nutzen.
Zoff um die Moorweide in Hamburg: Wer darf auf die Grünfläche?
15.000 Blechbläser werden am 3. Mai um 18 Uhr zu dem Gottesdienst erwartet. Ab 19.30 Uhr begeben sich dann 10.000 Posaunisten zu den Anschlussveranstaltungen in die umliegenden Kirchen, 5000 werden bis 22 Uhr ein Konzert vor Ort veranstalten.
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Die Grünen waren zunächst gegen die Nutzung der Moorweide durch den Posaunentag; der Fraktionsvorsitzende der Bezirksfraktion, Ali Mir Agha, kündigte Anfang Februar an: „Ich hoffe immer noch, dass wir einen Kompromiss finden. Wenn sich die Bezirks- oder die Landesebene bewegen würde und einen ökologischen Ausgleich schafft, dann würden wir auch der Ausnahme für den Posaunentag zustimmen.“
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Diesen ökologischen Ausgleich soll es jetzt geben – und so wurde am Donnerstag beschlossen, dass der Posaunentag stattfinden kann, wie Ali Mir Agha der MOPO bestätigte. Unter „ökologischer Aufwertung“ versteht die Bezirksversammlung drei Punkte: Straßenbaumpflanzungen am Mittelweg und der Rothenbaumchaussee, die Instandsetzung der Moorweide und die Sicherung vorhandener und geplanter Blühstreifen.