„Wie ein Einbruch zu Hause“: Hamburger Restaurant-Chefin tappt in Internet-Falle
„Ich passe eigentlich immer so auf“, sagt Terry Krug. Die Restaurantbesitzerin ist Opfer einer miesen Instagram-Masche geworden. Jetzt hat sie keinen Zugriff mehr auf ihren alten Account und muss mit einem neuen Profil von ganz vorne anfangen. Wie man sich vor Betrügern schützen kann.
„Ich passe eigentlich immer so auf“, sagt Terry Krug. Die Restaurantbesitzerin aus St. Pauli ist Opfer einer miesen Instagram-Masche geworden. Jetzt hat sie keinen Zugriff mehr auf ihren alten Account und muss mit einem neuen Profil von ganz vorne anfangen. Wie man sich vor Betrügern schützen kann.
Es ist der 26. Juni. Terry Krug (51) ist im Stress, will schnell ihre To-Do-Liste im Büro abarbeiten. Der nächste Punkt, der auf ihrem Zettel steht: „Um den ,blauen Haken‘ kümmern.“
Der „blaue Haken“ bei Instagram: Ein Zeichen für offizielle Accounts
Der „blaue Haken“: Bei Instagram signalisiert das kleine Symbol neben dem Benutzernamen, dass es sich um einen offiziellen Account handelt, beispielsweise einer bekannten Person oder eines Unternehmens. Eigentlich muss man den „blauen Haken“ bei Instagram durch ein Verifizierungsformular beantragen.

Krug hat eine E-Mail bekommen, in der sie aufgefordert wird, den Verifizierungsprozess zu durchlaufen. Ohne an der Echtheit der Nachricht zu zweifeln, tut sie genau das und gibt all ihre Daten an. Kurze Zeit später dann die Nachricht: „Ich habe Ihr Instagram-Konto. Wenn Sie es zurückerhalten möchten, kontaktieren Sie mich“, schreibt ein gewisser Simon an Terry Krug – ein Schock für die Restaurantbetreiberin: Sie ist in die Falle von Betrügern getappt!
Instagram: Terry Krug ist Opfer von Betrügern geworden
Terry Krug führt seit 14 Jahren zusammen mit ihrem Mann Jan-Ole Bauer das Restaurant „Krug“ in der Paul-Roosen-Straße (St. Pauli) und bietet dort Gerichte aus regionalen Produkten an. Den Instagram-Account des Restaurants mit mehr als 3200 Followern hat sie als Werbefläche genutzt, um dort die Tageskarte hochzuladen, das Team vorzustellen oder allgemeine Neuigkeiten schnell und einfach an Gäste zu verbreiten.

Tatsächlich kann sich Krug nicht mehr in ihren Account einloggen – das Konto scheint wie gelöscht zu sein. „Das war wie ein Fotoalbum“, sagt Krug. Nicht nur die Erinnerungen in Form von Fotos und Kommentaren sind weg, der Betrüger hat nun auch die Daten von der 51-Jährigen, die sie beim vermeintlichen Verifizierungsprozess angegeben hat.
„Das hat sich wie ein Einbruch zu Hause angefühlt“
„Das hat sich wie ein Einbruch zu Hause angefühlt“, so Krug. Die 51-Jährige hat Anzeige erstattet – genau richtig, wie die Polizei auf MOPO-Anfrage sagt. „Zusätzlich sollten sie mit Instagram in Kontakt treten, um den eigenen Account zu sperren oder anderweitig schützen zu lassen“, so eine Polizei-Sprecherin.

Eine Tathäufung im Zusammenhang mit Instagram sei allerdings nicht festzustellen. Hinsichtlich des Schutzes vor Betrügern im Internet sagt die Sprecherin: „Nutzer können sich am besten schützen, indem sie derartigen Aufforderungen generell nicht folgen bzw. sich beim Anbieter oder über das Internet informieren, ob es sich um eine reguläre Anfrage handelt.“ Zudem könnten die Absende-Adressen als auch der Mailverlauf gegebenenfalls Hinweise darauf geben, dass es sich nicht um reguläre Schreiben von Instagram handelt.
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Versuche, über Instagram an den alten Account zu kommen, verliefen ins Leere. Daraufhin hat Terry Krug mit Hilfe ihrer Tochter ein neues Instagram-Profil angelegt – inhaltlich werde sie dort genauso weitermachen, wie bei dem Alten. Doch aller Anfang ist schwer: Statt der vorherigen 3200 Follower haben bislang lediglich 52 Nutzer das neue Konto abonniert.