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Unser Reporter testet ein Dachzelt
  • Unser Reporter beim Probesitzen im Dachzelt.
  • Foto: Florian Quandt

Überall zu sehen: Das ist Hamburgs neuer Reisetrend

In Hamburg sind sie nicht mehr zu übersehen: Seit Corona sind Dachzelte der Reisetrend geworden. Im Offroad-Bereich sind sie schon lange Standard für Camper:innen, mittlerweile sieht man auch unzählige Kleinwagen damit rumfahren. Die MOPO hat nachgefragt, was es mit dem Trend auf sich hat und was es für das perfekte Dachzelt braucht.  

Gut ist die Aussicht aus dem Dachzelt auf dem Land Rover von Felix Hütterott. Mit nur ein paar Handgriffen ist die Schlafstätte aufgeklappt, erreicht werden kann sie über eine Leiter an der Seite des Fahrzeugs. Oben angekommen, ist das Zelt wesentlich geräumiger und bequemer als gedacht; drei Öffnungen inklusive Insektennetz sorgen für Belüftung und gute Aussicht in drei Himmelsrichtungen.  

In Hamburg überall zu sehen – Zelte zum Campen auf dem Autodach

„Vor vier oder fünf Jahren ging es damit los, seit Corona ist es aber ein regelrechter Boom“, sagt Felix Hütterott, Verkäufer bei der „Offroad-Manufaktur“ in Hummelsbüttel. Überall in Hamburg kann man die Dachzelte sehen, schon längst sind sie nicht mehr nur Geländewagen vorbehalten – viele schnallen sie sich auch auf ihren Kleinwagen oder die Familienkutsche. „Alle kaufen das, querbeet“, sagt der Verkäufer. „Von der jungen Familie bis zur rüstigen Rentnerin sind alle dabei, die keinen Hotelurlaub wollen.“ 

Denn mit dem Dachzelt ist campen viel günstiger und ähnlich komfortabel wie mit dem Wohnmobil. Einstiegsmodelle kosten bei der „Offroad-Manufaktur“ ab 1400 Euro, dazu kommen noch Querträger und Montagekosten. Premiummodelle, wie das von Felix Hütterott, kosten an die 4000 Euro. „Wer billig kauft, kauft zweimal“, erklärt der Offroad-Fan. „Gute Dachzelte sind auf längste Haltbarkeit ausgelegt“, man könne sie auch problemlos wieder verkaufen.  

Für ein Dachzelt braucht es genügend Dachlast und passende Querträger

Vor dem Kauf sollte man sich ausführlich beraten lassen: „Wo will ich hin? Wie lange und wie oft setze ich das Zelt ein? Was für ein Auto habe ich? Das ist immer eine individuelle Sache, welches Zelt dann passt“, so Felix Hütterott. Die Grundvoraussetzung ist ausreichend Dachlast. Das leichteste Zelt der „Offroad-Manufaktur“ wiegt knapp über 50 Kilogramm, die meisten liegen aber im Bereich um die 70 Kilogramm.  

Für eine Montage braucht man auch passende Querträger. Am besten werden die auf eine Dachreling montiert, von geklemmten Querträgern rät Felix Hütterott wegen des Gewichts ab. „Durch die Dachlast verändern sich auch der Bremsweg und das Kurvenfahren“, erklärt der Verkäufer. Wenn alles passt, dauert eine Montage eine halbe Stunde. 

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 Wie beim Auto gibt es auch hier passendes Zubehör. „Eine Matratze und eine Leiter sind ein Muss, die sind bei unseren Zelten immer mit dabei.“ Als Extra empfiehlt Felix Hütterott zusätzlich eine „Wohlfühlunterlage“ zur Belüftung der Matratze. Wen es in den Norden zieht, für den lohnen sich die Thermoausstattungen der Hersteller.  

Die meisten Kundinnen und Kunden gehen auf Campingplätze, sagt der Verkäufer. Man könne auch woanders übernachten und sich auf die Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit berufen, das ist aber eine rechtliche Grauzone. Um die Dachzelte gibt es schon lange eine aktive Community, viele springen jetzt auch auf den Trend auf. Felix Hütterott: „Es gibt immer mehr Individualreisen, da passt das Dachzelt gut dazu. Und es ist so begehrt, weil man damit eines besonders gut kann: entschleunigen.“ 

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