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  • Die Erkundungstour durch den Hafen ist flexibel über das Handy steuerbar. 
  • Foto: Patrick Sun

Hamburg mal anders erkunden: So läuft die Stadtrallye per WhatsApp

Hamburg ist nicht nur bei Touristen ein beliebtes Ausflugsziel. Im Corona-Sommer tummeln sich auch immer mehr Einheimische an den beliebten Sehenswürdigkeiten. Der ideale Zeitpunkt, um mal wieder eine Stadtrallye zu versuchen – wenn auch etwas anders, als man es so kennt. Per Messenger-Dienst geht es auf die digitale Schnitzeljagd, das Hamburger Start-Up „Ryddle“ macht es möglich.

Start der Tour mit dem vielversprechenden Namen „S.O.S im Hafen“ ist die U-Bahn Station Baumwall. Dort treffe ich meinen persönlichen Reisebegleiter, das heißt, ich treffe ihn nicht wirklich, aber wir starten unseren Chat.

Über WhatsApp werde ich nun für die nächsten zweieinhalb Stunden durch den Hafen gelotst – klingt kompliziert, ist es aber gar nicht. Ein sogenannter Chatbot, also ein programmierter Dialogpartner, wird mir dabei helfen, mich durch die Hafencity zu rätseln.

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Die Erkundungstour durch den Hafen ist flexibel über das Handy steuerbar. 

Foto:

Patrick Sun

WhatsApp-Tour wurde von „Ryddle“ aus Hamburg entwickelt 

Die Idee zu dieser innovativen Schnitzeljagd kommt von vier Hamburger Jungunternehmern. Verena Mathews, Martha de Vries, Jan-Frederik Gräve und Timo Mandler gründeten das Start-Up „Ryddle“ und bieten inzwischen schon drei verschiedene Rallyes in Hamburg an. „Wir sind damals durch Hamburg spaziert und haben überlegt, wie man Hamburg noch besser neu entdecken könnte“, erklärt Mathews.

Schauen wir mal, wie das so funktioniert. Das erste Rätsel führt mich zu einem kleinen steinernen Häuschen unweit vom Startpunkt. Dort lerne ich Fiete kennen, einen fiktiven Hafenarbeiter, den ich aus einer misslichen Lage befreien soll. Er ist eingesperrt und ich soll ihm helfen, das Schloss zu öffnen.

Dazu muss ich natürlich erstmal die Rallye zu Ende spielen und hoffentlich alle Buchstaben für das rettende Lösungswort finden. Also: Weiter geht’s!

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Die Rätsel kommen per Chat direkt auf das Smartphone. 

Foto:

Patrick Sun

Knifflige Rätsel auch für Hafen-Experten 

Mein Spaziergang führt mich durch die HafenCity, entlang der vielen Kanäle bis hin zu Hamburgs beliebten Touristen-Attraktionen. Um den richtigen Weg zu finden, muss ich immer wieder bestimmte Gebäude suchen, Statuen oder Inschriften ausfindig machen oder Ornamente zählen. Wer denkt, er kenne Hamburg schon in- und auswendig, wird überrascht sein: Die Aufgaben sind teilweise wirklich knifflig, auch für Hafen-Experten.

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Aber keine Panik: Wenn es gar nicht weitergeht, kann man weitere Hinweise anfordern oder Rätsel sogar komplett überspringen. Dazu braucht man nur einen kleinen Hilferuf in den Chat abzusetzen, die Rettung folgt dann auf dem Fuße. Meistens reicht aber schon ein bisschen längeres Nachdenken, um auf die richtige Lösung zu kommen.

WhatsApp-Rallye durch Hamburg: Extra-Infos per Sprachnachricht 

Wer noch zusätzliche Informationen zu den Sehenswürdigkeiten auf der Strecke haben möchte, kann sich an fast jeder Station eine Sprachnachricht anhören. „Man soll eben nicht nur von Gebäude zu Gebäude gehen“, erklärt Mathews. Durch die Sprachnachrichten kann man auf der Tour noch richtig was dazulernen – oder wussten Sie etwa, was es mit dem Hannoverschen Bahnhof auf sich hat?

Vom Hamburg Dungeon aus geht es tiefer hinein in die Speicherstadt. Die Tour ist auf jeden Fall nichts für Fuß-Faule, mein digitaler Guide scheucht mich ordentlich durch die schmalen Gassen, von einem Hinweis zum nächsten.

Pausen sind immer erlaubt: So flexibel ist die Hamburg-Rallye 

Das Schöne ist aber, dass ich mir das Tempo ganz selbst einteilen kann. Ich muss nicht ständig dem bunten Regenschirm eines Touristenführers hinterherhetzen, sondern kann ganz in Ruhe die historischen Lagerhäuser bewundern.

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MOPO-Reporterin Hannah Borwitzky hat „ryddle“ getestet. 

Foto:

Patrick Sun

Apropos Regenschirm: Die „Ryddle“-Touren können jeder Zeit unterbrochen werden. Sollte es also zwischendurch plötzlich anfangen zu schütten (in Hamburg ja nicht gerade unwahrscheinlich), kann man wunderbar eine Pause im Trockenen einlegen. Die vielen Museen entlang der Strecke eignen sich dafür mindestens so gut wie die Restaurants und Cafés im Hafen – übrigens nicht nur bei Schietwetter empfehlenswert.

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Die Flexibilität ist sicher der größte Vorteil an den Smartphone-gesteuerten Erkundungstouren. Es ist ganz egal wie lang man braucht, wann man anfangen mag und wie viele Tüftler man mit dabei hat.

Die Gruppengröße können „Ryddle“-Spieler selbst bestimmen

Der Startcode kostet einmalig 18 beziehungsweise 24 Euro (je nach Tour), mitspielen können dann beliebig viele Personen. Wenn die Gruppe über Telegram chattet, können im Multiscreen-Modus mehrere Nutzer gleichzeitig per Handy mitspielen. Bei Facebook Messenger und WhatsApp bekommt nur ein Spieler die Nachrichten und kann sie dem Rest der Gruppe vorlesen. 

Ich habe inzwischen alle Rätsel gelöst und Fiete mit dem richtigen Lösungswort befreien können – das wird aber natürlich nicht verraten. Genauso wenig wie die persönliche Pausen- und Hilferuf-Statistik.

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