Hamburg macht die Straßen fit für die Klimakrise – diese macht den Anfang
Schutz vor Extremwetter: Mit mehr Bäumen und einer besseren Wassernutzung sollen Hamburgs Straßen jetzt fit für die Zukunft werden. Das Ziel: Abkühlung schaffen und einen Wasserkreislauf, der Pflanzen hilft und vor Überschwemmungen schützt. Ein erstes Pilotprojekt entsteht bereits an der Königstraße in Altona – und es sollen weitere folgen.
Schutz vor Extremwetter: Mit mehr Bäumen und einer besseren Wassernutzung sollen Hamburgs Straßen jetzt fit für die Zukunft werden. Das Ziel: Abkühlung schaffen und einen Wasserkreislauf, der Pflanzen hilft und vor Überschwemmungen schützt. Ein erstes Pilotprojekt entsteht bereits an der Königstraße in Altona – und es sollen weitere folgen.
Die sogenannte „blau-grüne Infrastruktur“ ist ein Konzept, um Hamburg auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten. An der Königsstraße ist Ende 2022 ein erstes Pilotprojekt gestartet: Für den grünen Aspekt werden 50 Bäume neu gepflanzt und zusätzliche Grünstreifen angelegt. Außerdem werden die verschiedenen Grünzüge „Platz der Republik”, der „Schleepark” und der „Grünzug Altona” miteinander verbunden.
Blau-Grüne Infrastruktur für ein besseres Klima
Den blauen Aspekt bringen die Maßnahmen für eine effizientere Nutzung des Regenwassers mit sich, das sonst ins Siel fließen würde. Nach dem Umbau soll das Wasser direkt in sogenannte Baumrigolen – unterirdische Wasserspeicher – geleitet werden und so die Straßenbäume versorgen. Gleichzeitig soll das System die Verdunstungsrate erhöhen, um Schutz vor Starkregen und Überschwemmungen zu schaffen.

Die Königsstraße wird auch fit für die Mobilität der Zukunft gemacht, indem die Fuß- und Radwege verbreitert werden und die Radwege zusätzlich eine bauliche Trennung vom Autoverkehr erhalten. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der HafenCity Universität.
Hamburg: SPD und Grüne wollen einen Schritt weiter gehen
Nach diesem blau-grünen Vorbild sollen weitere Straßen in der Stadt umgestaltet werden. Aktuell prüft die Verkehrsbehörde bereits ein zweites Projekt am Högerdamm in Hammerbrook. Damit in Zukunft bei der Straßenplanung die blau-grüne Infrastruktur immer mitgedacht wird, stellen die Fraktionen von SPD und Grünen am kommenden Mittwoch in der Bürgerschaft einen entsprechenden Antrag.
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„Unser Ziel ist es, das Prinzip der blau-grünen Infrastruktur absehbar regelhaft bei Straßenbauvorhaben anzuwenden”, sagt SPD-Verkehrsexperte Ole Thorben Buschhüter. „Grünflächen statt Versiegelung, Verschattung statt Hitze – das bewirkt blau-grüne Infrastruktur. Damit wird Regenwasser effizienter genutzt und Überschwemmungen vorgebeugt, zudem werden öffentliche Räume in Hitzemonaten abgekühlt“, ergänzt Rosa Domm, Klima- und Mobilitätsexpertin der Grünen.