Grundschüler stürmen aus der Klasse: Endlich Sommerferien! (Symbolbild).

Grundschüler stürmen aus der Klasse: Endlich Sommerferien! (Symbolbild). Foto: picture-alliance / dpa | Michael Helbig

Hamburg im Sommerferien-Zoff mit CSU: „Aberwitzig!”

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Hamburg will eine Reform der Sommerferien, Bayern hält dagegen: Fairness gegen Tradition. Der Sprecher der Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung, Peter Albrecht, hält die bayerische Begründung für „aberwitzig” und nicht mehr zeitgemäß.

Während Schulkinder aus Sachsen schon seit fast einem Monat die schulfreie Zeit genießen, müssen sich Hamburger noch wenige Tage gedulden: Am 24. Juli beginnen in der Hansestadt die Sommerferien.

In Baden-Württemberg und Bayern starten sie wie jedes Jahr erst Ende Juli bzw. Anfang August, wenn der Osten schon fast wieder in den Schulen hockt. In allen anderen Bundesländern rotiert der Ferienbeginn jährlich.

Sommerferien: Hamburg fordert Gerechtigkeit

Das Ziel: Massenandrang und Reisechaos vermeiden. Die Hamburger Schulsenatorin Ksenija Bekeris erklärt auf Anfrage der MOPO, dass sie nichts von Sonderregelungen für einzelne Bundesländer halte und sich für gemeinsame Regelungen für alle Länder einsetze.

Sie folgt der Initiative von Bildungsministerin Dorothee Feller (CDU) aus Nordrhein-Westfalen. Die Hamburger Begründung: Es wäre fair, wenn alle Bundesländer am Wechsel der Ferientermine teilnehmen. Alle Länder sollen von gutem Wetter und niedrigeren Preisen profitieren können. Der Nachrichtendienst „t-online” berichtete zuerst.

Sommerferien: „aberwitzige“ Begründung der Bayern

Der Vorschlag traf in Bayern jedoch auf Widerstand. Markus Söder (CSU), bayerische Ministerpräsident, sagte: Der Ferienrhythmus sei „fest in der DNA der Bayern drin”. Ursprünglich diente die Sonderregelung der Unterstützung landwirtschaftlicher Betriebe – Kinder sollten ab Anfang September bei der Ernte helfen. Gegenüber MOPO erklärt der Sprecher der Hamburger Schulbehörde Peter Albrecht: „eine `bayerische DNA´ als Grund heranzuziehen, ist schon aberwitzig”. Es sei heute nicht mehr vertretbar, dass sich einzelne Länder der Regelung entziehen – frühere Argumente wie Erntezeiten griffen nicht mehr.

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Wann die Sommerferien beginnen, entscheidet die Kultusministerkonferenz – einer Neuregelung muss einstimmig zugestimmt werden. Die Erfolgsaussichten für Verhandlungen sind unklar, bislang hat sich speziell Bayern jedem Reformversuch verweigert. (mp)

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