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  • Tristesse im Homeoffice: Für viele Deutsche zur Zeit der Alltag.
  • Foto: dpa

Hamburg im Bann der Corona-Krise: Wie lange dauert der Ausnahmezustand noch?

Gut zwei Wochen ist Deutschland jetzt schon im Krisen-Modus. Die meisten Menschen haben ihr Leben drastisch geändert, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Wir halten uns an Kontaktverbote und verlassen das Haus nur in wichtigen Fällen. Aber wie lange soll das jetzt so weitergehen? Die MOPO gibt einen Ausblick.

Corona: Wie lange könnte die Krise insgesamt dauern?

Eine Schätzung zur Frage aller Fragen kommt von dem chinesischen Epidemiologen und Lungenarzt Zhong Nanshan, der als internationale Kapazität auf diesem Gebiet gilt. Der medizinische Berater der chinesischen Regierung trug maßgeblich dazu bei, die SARS-Epidemie von 2003 zu bekämpfen, und hat daher reichlich Erfahrung im Eindämmen solcher Seuchen.

Wenn alle Staaten sich rigoros an die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation hielten, so Nanshan, könnte das Problem bis Juni erledigt sein. Und tatsächlich: In China wurde die Isolation der am stärksten betroffenen Provinz Hubei wieder aufgehoben, nachdem dort im Januar der Ausnahmezustand verhängt worden war.

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Der Berliner Virologe Christian Drosten hingegen glaubt, die Corona-Krise könnte uns noch bis Ende des Jahres beschäftigen, wie er im Interview mit der „Zeit“ schildert.

Deutlich positiver blickt sein Kollege Alexander Kekulé von der Uniklinik Halle in die Zukunft: Wenn die Maßnahmen der Bundesregierung fruchten, könnte schon in sechs Wochen die Pandemie im Griff sein, schätzt er in seinem MDR-Podcast.

Corona-Krise: Wie lange müssen wir noch Kontaktverboten & Co leben? 

Christian Drosten geht im „Zeit“-Interview nicht davon aus, dass die Bevölkerung bis Ende des Jahres hauptsächlich zu Hause bleiben sollte: „Man wird wahrscheinlich nicht alle Maßnahmen genauso weiterführen, wie man sie jetzt gestartet hat.“ Vielleicht könne man schon Mitte April sehen, welche Maßnahmen welchen Erfolg bringen, und gegebenenfalls nachsteuern.

Was Großveranstaltungen angeht, sieht es nach Meinung eines anderen Experten weniger erfreulich aus: Der Hamburger Virenforscher Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut glaubt, dass es Profi-Fußballspiele dieses Jahr nicht mehr geben wird. „Ich gehe fest davon aus, dass es erst wieder im nächsten Jahr stattfinden kann in dem Umfang“, sagte im NDR-„Sportclub“.

Wann ist der Höhepunkt der Corona-Epidemie erreicht?

Der Frankfurter Virologe Martin Stürmer wagte im „Südkurier“ am 19. März eine Prognose auf Basis der Daten aus Italien. Dort erwarte man den Höhepunkt der Ausbreitung bis Ende März. In Deutschland ereigne sich das Epidemie-Geschehen mit etwa zwei Wochen Verzögerung. Demnach könnte der Höhepunkt Mitte April erreicht sein.

Wann können wir mit einem Corona-Impfstoff rechnen?

Eine Tübinger Pharmafirma arbeitet derzeit mit Hochdruck an einem Impfstoff, rechnet sogar damit, dass er im Herbst entwickelt sein könnte. Virologe Stürmer hingegen geht im Interview mit dem „Südkurier“ davon aus, dass frühestens Ende des Jahres oder Anfang 2021 ein Impfstoff zur Verfügung steht: ein neues Produkt müsse erstmal genau getestet werden.

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