Die besten Deutsch-Schüler der Welt in Hamburg: Wieso liebt ihr unsere Sprache so?
Sie sind die besten Deutsch-Schüler:innen der ganzen Welt – und sie treffen sich in Hamburg, um an einer Olympiade der ganz besonderen Art teilzunehmen. Dabei stehen nicht etwa Sprint, Weitsprung und Speerwurf auf dem Plan – sondern kreative Wettbewerbe in der „Sprache der Dichter und Denker“. Aber warum büffelt man überhaupt so gerne unsere Sprache? Zum Beispiel, weil man Rilke liebt – oder Rammstein.
Sie sind die besten Deutsch-Schüler:innen der ganzen Welt – und sie treffen sich in Hamburg, um an einer Olympiade der ganz besonderen Art teilzunehmen. Dabei stehen nicht etwa Sprint, Weitsprung und Speerwurf auf dem Plan – sondern kreative Wettbewerbe in der „Sprache der Dichter und Denker“. Aber warum büffelt man überhaupt so gerne unsere Sprache? Zum Beispiel, weil man Rilke liebt – oder Rammstein.
Es herrscht reges Treiben im Foyer der Horner Rennbahn. Jugendliche aus aller Welt zwischen 14 und 17 Jahren lachen, spielen Karten – und sprechen fast perfektes Deutsch miteinander. Seit dem 25. Juli sind die Deutsch-Schüler:innen in Hamburg in der Jugendherberge, um am Finale der Internationalen Deutsch-Olympiade teilzunehmen.
Die 107 besten Deutsch-Schüler treten in unterschiedlichen Kategorien an
Es sind die Besten der Besten, die es bis hierhin geschafft haben. Die 107 Finalisten haben sich gegen 13 Millionen Mitbewerber:innen in regionalen und nationalen Vorrunden durchgesetzt. Die Schüler:innen messen sich in in vier unterschiedlichen Kategorien: Theaterspielen, Rap und Gesang, journalistisches Schreiben und klassisches Präsentieren. Eine neunköpfige Jury aus Expert:innen für Deutsch als Fremdsprache bewertet die Teilnehmer:innen. Am Freitag steht fest, wer gewonnen hat.
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Projektleiterin Seyna Dirani ist sehr zufrieden mit dem bisherigen Wettbewerb: „Die Stimmung unter den Jugendlichen ist sehr gut.“ Das Goethe-Institut, das die Olympiade austrägt, habe das Ziel, eine Schnittstelle zwischen der deutschen Sprache und der Kultur zu sein – „und die Deutsch-Olympiade setzt genau da an: Wir wollen den Toleranzgedanken verbreiten und die damit verbunden Werte auch in den Familien weiterbringen.“

Am Samstag geht es für die Schüler:innen wieder nach Hause. Alle Teilnehmenden werden dann zum Flughafen gebracht – und die besten Deutsch-Schüler:innen der Welt fliegen mit vielen Eindrücken aus Hamburg zurück nach Hause in die weite Welt.
Anupras (17): „Die Deutschen essen viel mehr Brot!“
„Die Deutschen sind ganz anders als die Litauer“, erzählt der 17-jährige Anupras aus Kaunas, der zweitgrößten Stadt des baltischen Staates. „Hier haben die Menschen viel mehr Empathie, sind höflicher und hilfsbereiter – und sie essen viel mehr Brot!“

Im Gegensatz zu vielen anderen, die den Klang der deutschen Sprache als hart und aggressiv wahrnehmen, empfindet der Schüler die Aussprache als sehr schön. „Ich kann mir auch gut vorstellen, hier zu leben und zu studieren.“
Leyla (15): „Hier gibt es viel mehr Parks“

Die 15-jährige Leyla aus Aserbaidschan kann sich vorstellen, später in Deutschland zu studieren. In Hamburg sind ihr vor allem die Parks aufgefallen: „In meinem Heimatland gibt es nicht so viel Grün, das ist hier wirklich schön“, berichtet die Schülerin, die seit sechs Jahren Deutsch lernt. „Wenn ich nach Hause komme, werde ich meiner Familie ganz viele Fotos zeigen und von den freundlichen Menschen hier berichten!“
Leda (16): „Ich liebe Rainer Maria Rilke“

„Ich habe in der Schule angefangen, Deutsch zu lernen, jetzt mache ich das alleine“, erzählt Leda. Die 16-Jährige kommt aus Italien und ist vor allem von der deutschen Literatur fasziniert: „Vor allem Rainer Maria Rilke finde ich toll!“ Die Sprache sei für sie das „Tor zur Welt“, weil sie durch die Sprache mit anderen Menschen kommunizieren und so neue Leute treffen könne.
Aleksandar (17): „Hier gibt es viel mehr E-Mobilität!“

Aleksandar ist 17 Jahre alt und kommt aus der bulgarischen Hauptstadt Sofia. Er besucht seit drei Jahren ein deutschsprachiges Gymnasium, bei dem unterschiedliche Fächer auf Deutsch unterrichtet werden. Er versucht, die deutsche Sprache auch in seinen Alltag zu integrieren, um schneller zu lernen. „Mir fällt auf, dass hier in Deutschland ganz andere Themen aktuell sind als in Bulgarien. In Hamburg sind mir vor allem die vielen E-Scooter und E-Autos aufgefallen.“
Chelsea (16): „Ich lerne Deutsch wegen Rammstein!“

Die 16-jährige Chelsea aus einer kleinen Stadt in den USA lernt aus einem ganz bestimmten Grund: „Meine Mutter hat mir vor vier Jahren Rammstein-Karten versprochen, wenn ich perfekt Deutsch spreche. Seitdem bin ich fleißig am Lernen.“ Ihr gefallen vor allem die detailreichen Wörter wie zum Beispiel „Schadenfreude“ – solche Ausdrücke würde es im Englischen gar nicht geben.