• Bei der jetzigen Trägerschaft der Rieckhof Kulturzentrums herrscht Wut und Fassungslosigkeit.
  • Foto: Florian Quandt

Beliebter Treffpunkt in Hamburgs Süden: Gibt es noch eine Rettung für den Rieckhof?

Das Kulturzentrum Rieckhof ist in Harburg seit 37 Jahren ein beliebter Treffpunkt. Der Trägerverein „Freizeitzentrum Hamburg-Harburg e.V.“ organisiert hier unter anderem Konzerte, Theateraufführungen und Partys für die Bewohner:innen des Stadtteils. Jetzt sucht der Bezirk plötzlich einen neuen Träger mit neuem Konzept.

Der Bezirk wird die Trägerschaft des aktuellen Vereins Ende Juni 2022 beenden und will frischen Wind in das Kulturzentrum bringen. Im „Freizeitzentrum Hamburg-Harburg“ sorgt diese Nachricht für Empörung, immerhin finden seine Veranstaltungen viel Zuspruch im Viertel. Was den Bezirk am aktuellen Konzept stört und warum jetzt dringend ein Neues her muss, ist Geschäftsführer Jörn Hansen schleierhaft.

Kulturzentrum Rieckhof: Das soll sich jetzt ändern

Gegenüber der MOPO sagt Hansen, dass ihnen nie eine Rechtsgrundlage für den Rauswurf präsentiert worden sei. Wenn das so weitergehe, werde der Träger „alle juristischen Schritte gehen, die man gehen kann.“

Was genau soll sich im Kulturzentrum jetzt ändern? Darauf bietet auch die Ausschreibung erstmal keine eindeutige Antwort. Mopo-Nachfrage beim Bezirk: Als Gründe für die Ausschreibung werden unter anderem eine längere Schließungszeit des Zentrums und das Erreichen der Altersgrenze bei der Hälfte des Personals genannt.

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Weiterhin sei das aktuelle Betreiberkonzept schon 2020 ausgelaufen und es gebe inzwischen eine neue Richtlinie für die Förderung von Freizeitzentren und Bürgerhäusern. Das alles ist „Anlass für die Entscheidung des Bezirksamtes, ein öffentliches Interessenbekundungsverfahren für die Erarbeitung eines neuen, zeitgemäßen Konzeptes durchzuführen.“ Aber auch bewährte Angebote sollen weiterhin im Bürgerhaus eine Heimat finden können.

Harburger Bürgerhaus wird modernisiert

Zusätzlich wird das Bürgerhaus ab dem ersten Halbjahr 2022 energetisch modernisiert und umgebaut, hierzu hat der Bezirk unter anderem 2,3 Millionen Euro aus dem Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramm (HWSP) erhalten und weitere Mittel aus dem Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE). Das Bezirksamt verspreche sich von einem neuen Konzept neue Impulse, um noch mehr Bevölkerungsgruppen erreichen zu können.


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Bis 31. Januar 2022 können sich alle Interessierten jetzt mit neuen Konzepten bewerben. Anschließend sollen sich geeignete Bewerber:innen einer Jury vorstellen, die wiederum dem Bezirksamt den neuen Träger vorschlägt. „Der jetzige Trägerverein wurde ausdrücklich aufgefordert, sich mit seinen Ideen zu bewerben“, heißt es aus dem Bezirk. Jörn Hansen sagt: „Es ist vollkommen offen, ob wir uns an dem in diesen Tagen vom Bezirksamt Harburg gestarteten IBV beteiligen werden.“ Am Mittwoch will sich der Trägerverein zu einer Vollversammlung treffen.

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