Hightech-Projekt am Hafen: Das Haus, das seine Bewohner erzieht
Das Mega-Bauprojekt „Meltingport“ an den Elbbrücken soll ein „Meilenstein der Digitalisierung“ werden. Das besondere: Das hauseigene Computersystem sammelt permanent Daten der Bewohner:innen über ihren Energieverbrauch und gibt anschließend Tipps, wie effizienteres Wohnen möglich wäre. Nun wurden die ersten Planungen und Visualisierungen vorgestellt: Wie sieht es aus, das Wohnen der Zukunft?
Das Mega-Bauprojekt „Meltingport“ an den Elbbrücken soll ein „Meilenstein der Digitalisierung“ werden. Das besondere: Das hauseigene Computersystem sammelt permanent Daten der Bewohner:innen über ihren Energieverbrauch und gibt anschließend Tipps, wie effizienteres Wohnen möglich wäre. Nun wurden die ersten Planungen und Visualisierungen vorgestellt: Wie sieht es aus, das Wohnen der Zukunft?
Gemeinschaftsräume, eine Dachterrasse auf 60 Metern Höhe: Das Projekt „Meltingport“, also „verschmelzender Hafen“ soll laut dem Architekten Bernhard Winking ein „Ort der Begegnung“ werden. Neben Büros sollen in dem Gebäudekomplex in der östlichen HafenCity an der Versmannstraße ein Hotel und geförderte Studierendenwohnungen unterkommen – ein „urbaner Mix“, so Winking, der mit dem Team des Büros „Winking und Froh Architekten“ den Ausschreibungswettbewerb gewann, wie am Dienstag mitgeteilt wurde.
„Das Haus soll ein lebendiger Platz und ein ‚Stück Stadt‘ werden“, so Winking. Oben auf dem Dach sollen Bäume gepflanzt werden, die die unterschiedlichen Fensteröffnungen betonen sollen. Inspiriert wurde der Architekt hierfür durch eine italienische Altstadt.
Hightech-Haus „Meltingport“: Hotel soll vollständig digitalisiert sein
„Das Hotel soll vor allem junge, internationale Gäste ansprechen, die kunst- und kulturbegeistert sind“, so Anja Bachmann, vom Hotelentwicklungsunternehmen „GBI Holding AG“. Das Hotel im Vier-Sterne-Segment soll 263 Zimmer und offene Veranstaltungsräume anbieten. „Wir setzten vollständig auf Digitalisierung“, so Bachmann: Neben der An- und Abreise soll die gesamte Kommunikation im Hotel digital gestaltet werden.
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Das digitale Konzept ist der Kernpunkt des Bauprojekts und auch bei den Studierendenwohnungen unübersehbar: Ein hauseigenes System soll unterschiedlichste Daten der Bewohner:innen beispielsweise zum Energieverbrauch sammeln und in einem offen zugänglichen „Datacafé“ visualisieren. Die Daten seien laut Tom Leppin von der „Reos GmbH“, die das System entwickelt, als „Grundlage für die Optimierung der Verbräuche“ notwendig. Durch die Daten würden dann automatisiert Tipps zu einem energieeffizienteren und dadurch nahhaltigerem Wohnen an die Bewohner:innen gegeben werden.
App soll Haustür-Schlüssel ersetzen
Darüber hinaus sollen durch das digitale Konzept die Türen mittels einer App geöffnet werden können, mit der auch Pakete entgegengenommen und versendet werden können. „Dass der Datenschutz hier natürlich eine entscheidende Rolle spielt, versteht sich von selbst“, sagt Leppin. Die Visualisierungen in dem „Datacafé“ würden anonymisiert dargestellt werden, sodass keine Rückschlüsse auf einzelne Bewohner:innnen möglich seien.
Wie viel der Gebäudekomplex kosten wird, könne man laut Bauherr Jürgen Paul derzeit noch nicht sagen: „Wie sich die Kosten in den kommenden Jahren entwickeln, ist noch völlig unklar“, so Paul zur MOPO. In zweieinhalb Jahren soll mit dem Bau des Projekts auf dem knapp 5000 Quadratmeter großen Grundstück begonnen werden. 2026 soll dann das Gebäude fertiggestellt werden – und das, was derzeit noch nach ferner Zukunftsmusik klingt, Wirklichkeit werden.