Grüne wollen Highspeed-E-Bikes auf Radstreifen erlauben
Bis zu 45 Kilometer pro Stunde können sogenannte Speed-Pedelecs hinlegen. Blitzschnell und umweltfreundlich von Bergedorf in die Innenstadt fahren? Kein Problem. Was allerdings ein Problem ist: Fahrer der Highspeed-E-Bikes sind genauso ungeschützt wie alle anderen Radfahrer, dürfen aber nicht auf dem geschützten Radfahrstreifen fahren. Die Grünen in Altona wollen das jetzt ändern.
Bis zu 45 Kilometer pro Stunde können sogenannte Speed-Pedelecs hinlegen. Blitzschnell und umweltfreundlich von Bergedorf in die Innenstadt fahren? Aber selbstverständlich. Was allerdings ein Problem ist: Fahrer der Highspeed-E-Bikes sind genauso ungeschützt wie alle anderen Radfahrer, dürfen aber nicht auf dem geschützten Radfahrstreifen fahren. Die Grünen in Altona wollen das jetzt ändern.
„Während die Benutzung von Radfahrstreifen mit Elektrokleinstfahrzeugen erlaubt ist, dürfen S-Pedelecs und E-Bikes im Hamburg bislang weder auf Radfahrstreifen noch auf Bussonderstreifen fahren“, schreibt die Grünen-Fraktion Altona in ihrem Antrag an die Bezirksversammlung.
Der feine Unterschied: E-Bikes und S-Pedelecs
Bei Elektrorädern gibt es einige Unterschiede, was den erlaubten Einsatzort betrifft. Für Pedelecs mit Trittunterstützung schaltet sich der Motor erst dazu, wenn die Pedale getreten werden. Sie haben eine Motorleistung von bis zu 250 Watt, können maximal 25 Kilometer pro Stunde fahren und dürfen auch auf Radwegen und Radfahrstreifen fahren.
Ist der Motor eines E-Bikes mehr als 250 Watt stark, wie bei den S-Pedelecs, darf das Gefährt innerorts nicht mehr auf dem Radweg oder Radfahrstreifen fahren. Einzige Ausnahme: Am Radweg oder Radfahrstreifen hängt das Schild „Moped frei“. Für S-Pedelecs sind übrigens auch ein Führerschein der Klasse AM, ein Versicherungskennzeichen und ein Helm Pflicht.

Hamburg: Grüne in Altona wollen Pilotprojekt
„Wir möchten mehr Freiheit und Sicherheit für E-Bike- und S-Pedelec-Fahrer schaffen“, sagt Holger Sülberg, Verkehrsexperte der Grünen-Fraktion in Altona. „Aktuell müssen sie die Autospuren benutzen und das führt oft zu Reibereien.“ Schließlich sind die elektrischen Räder optisch nicht immer sofort von anderen Fahrrädern zu unterscheiden.
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Die Grünen wollen mit ihrem Antrag in der Bezirksversammlung die Verkehrsbehörde zu einem Pilotprojekt in Altona bewegen. Radfahrstreifen und Bussonderstreifen im Bezirk sollen probeweise für E-Bikes und S-Pedelecs freigegeben werden, als Beispiel wird die Königstraße genannt. Doch es gibt auch Bedingungen: eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 25 Kilometer pro Stunde und die besondere Rücksichtnahme auf den übrigen Radverkehr.
Zahl der Fahrräder in Hamburg steigt
„Es ist ein Versuch”, betont Sülberg. Zunächst soll erprobt werden, wie Fahrer von S-Pedelecs und anderen Fahrrädern auf einem gemeinsamen Radfahrstreifen zurechtkommen. Die Zahlen der Verkehrsbehörde sprechen dafür, dass solche Versuche in Zukunft nötig werden: „Seit 2019 ist der Radverkehr in Hamburg um satte 33 Prozent gestiegen“, sagt ein Sprecher auf MOPO-Anfrage.
„Die Zahl der Pedelecs oder umgangssprachlich E-Bikes steigt dabei sogar deutlich überproportional: Inzwischen hat fast jedes zweite verkaufte Fahrrad einen elektrischen Motor als Antriebsunterstützung.” Auch die Anzahl der S-Pedelecs nehme weiter zu.
Am Donnerstag steht der Antrag auf der Tagesordnung der Bezirksversammlung Altona.