Hamburg genehmigt wieder 10.000 Wohnungen – doch es gibt ein Problem
Wohnungen, Wohnungen und noch mehr Wohnungen: Hamburg gilt bundesweit als Vorbild in Bezug auf moderne Stadtentwicklungspolitik – auch in diesem Jahr wurde wieder das Ziel von 10.000 genehmigten Wohnungen erreicht. Doch ein genauerer Blick bremst die Euphorie.
Die Zahlen klingen beeindruckend: 10.207 Wohnungen im Jahr 2021, 10.007 Wohnungen im Jahr 2020, 12.715 Wohnungen im Jahr 2019, und so weiter. Seit der Senat vor rund fünf Jahren die Zielmarke von mindestens 10.000 genehmigten Wohneinheiten pro Jahr ausgegeben hat, wurde der Plan immer eingelöst. Seit 2011 wurden insgesamt 116.441 Genehmigungen erteilt.
„Für das Jahr 2021 haben wir erneut unser Ziel erreicht – und das unter deutlich erschwerten Bedingungen. So ist die Lage im Baugewerbe an vielen Stellen angespannt. Die Baustoffpreise haben massiv angezogen, für manche Materialien bestehen Rohstoffknappheit und Lieferengpässe. Die Pandemie hat obendrein zu Verzögerungen in Planungsprozessen und Zurückhaltungen bei Investoren geführt“, sagte Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) und kündigte an, auch künftig an dem Ziel festhalten zu wollen.
Wohnungen, Wohnungen und noch mehr Wohnungen: Hamburg gilt bundesweit als Vorbild in Bezug auf moderne Stadtentwicklungspolitik – auch in diesem Jahr wurde wieder das Ziel von 10.000 genehmigten Wohnungen erreicht. Doch ein genauerer Blick bremst die Euphorie.
Die Zahlen klingen beeindruckend: 10.207 Wohnungen im Jahr 2021, 10.007 Wohnungen im Jahr 2020, 12.715 Wohnungen im Jahr 2019, und so weiter. Seit der Senat vor rund fünf Jahren die Zielmarke von mindestens 10.000 genehmigten Wohneinheiten pro Jahr ausgegeben hat, wurde der Plan immer eingelöst. Seit 2011 wurden insgesamt 116.441 Genehmigungen erteilt.
„Für das Jahr 2021 haben wir erneut unser Ziel erreicht – und das unter deutlich erschwerten Bedingungen. So ist die Lage im Baugewerbe an vielen Stellen angespannt. Die Baustoffpreise haben massiv angezogen, für manche Materialien bestehen Rohstoffknappheit und Lieferengpässe. Die Pandemie hat obendrein zu Verzögerungen in Planungsprozessen und Zurückhaltungen bei Investoren geführt“, sagte Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) und kündigte an, auch künftig an dem Ziel festhalten zu wollen.
Hamburg: Genehmigt heißt nicht gleich gebaut
Auch Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) fand lobende Worte für die von seinem Amtsvorgänger Olaf Scholz eingeführte und von ihm nun fortgeführte Politik. „Gute und bezahlbare Wohnungen für alle Einkommensgruppen sind ein zentrales Ziel der Stadtentwicklungspolitik des Senats“, bekräftigte er die rot-grünen Ambitionen.
Allerdings sind Genehmigungen noch längst keine gebauten Wohnungen. Und zwischen genehmigten und fertiggestellten Wohneinheiten klafft eine große Lücke. So wurden zwar von 2011 bis bis einschließlich 2020 106.234 Wohnungen genehmigt, aber bislang nur 76.814 gebaut. Dieser sogenannte Bauüberhang beträgt mit 29.420 Wohnungen knapp 30 Prozent. Die Anzahl der fertiggestellten Wohnungen aus 2021 liegt zwar erst im Frühjahr vor, allerdings dürfte aufgrund der Einschränkungen durch Corona die Zahl beim Bauüberhang eher steigen als sinken.
Linke: „Nicht alles Gold, was glänzt”
Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Stadtentwicklungsbehörde verweist unter anderem auf Baumaterial- und Fachkräftemangel. Heike Sudmann, Fachsprecherin für Stadtentwicklung der Linken, lässt das dem Senat als Erklärung nicht durchgehen. „Der Senat schmückt sich gerne mit der Anzahl der Baugenehmigungen. Doch es zeigt sich einmal mehr, dass nicht alles Gold ist, was glänzt“, sagte sie der MOPO.
Dass die 10.000 Genehmigungen pro Jahr den Mietmarkt in Hamburg entspannen würden, trifft aus ihrer Sicht nicht zu. „Das vermeintliche Erfolgsmodell hat Hamburg den höchsten Mietenanstieg in den letzten 25 Jahren beschert. Wenn Jahr für Jahr mehr als zwei Drittel teure Wohnungen entstehen, führt ,bauen, bauen, bauen‘ zu massiven Mietsteigerungen“
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Sudmann verweist in ihrer Kritik auf den zuletzt deutlich angestiegenen Mietspiegel. Der Senat hatte mitgeteilt, dass seit 2019 die durchschnittliche Nettokaltmiete um 7,3 Prozent gestiegen ist. Bürgermeister Peter Tschentscher hat die Kritik an seiner Wohnungspolitik bereits zurückgewiesen. „Die Ursache für diesen Anstieg ist gerade nicht der forcierte Wohnungsbau des Senats, im Gegenteil.“ Würde nicht so viel gebaut werden, wären die Mieten bereits deutlicher angestiegen. „Deswegen halten wir an unserem Kurs fest, auch wenn es von Jahr zu Jahr schwieriger wird, entsprechende Bauflächen zu finden.“