• Eine Katze wird von der Feuerwehr mit einer Drehleiter aus der Dachrinne gerettet.
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Hamburg, das wird teuer!: Ab Januar muss für Rettung von Hund und Katze bezahlt werden

Die Hamburger Feuerwehr rückt längst nicht nur zur Rettung von Menschen aus. Natürlich holt sie auch Katzen vom Baum, Terrier aus Erdlöchern und sogar mal ein Reh aus dem Alsterfleet. Doch was die Retter bisher kostenlos erledigten, muss in Zukunft von den Tierhaltern bezahlt werden. Denn: Die Zahl der Tierrettungen steigt seit Jahren. Und damit auch die Kosten für den Steuerzahler.

Im vergangenen Jahr rückte die Feuerwehr zu 1000 Tierrettungen aus. Zwei Jahre zuvor lag die Zahl noch bei 824. Eine deutliche Steigerung. Besonders schweißtreibend war dabei ein Einsatz im Frühsommer. Mehrere Stunden dauerte es, bis die Feuerwehr in Bergedorf einen Jagdhund (Jack Russel) unter einem Schulcontainer freigegraben hatte. Er steckte fest und fand alleine nicht wieder heraus.

Da ist sie wieder! Hundedame Kim kommt aus dem Loch gelaufen.

Da ist sie wieder! Hundedame Kim kommt nach vier Stunden aus dem aufgebuddelten Loch unterm Container gelaufen.

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Dieser Einsatz war noch kostenlos. Doch im kommenden Jahr müssen Hundehalter besser auf ihre Terrier, Dackel und Co. aufpassen. Denn Tierhalter werden dann zur Kasse gebeten, wenn die Feuerwehr anrückt, um Haustiere zu befreien. „Wenn ein Halter die Aufsicht über sein Tier verloren hat, dann wird der Einsatz in Zukunft kosten“, sagt Feuerwehrsprecher Jan Ole Unger.

Feuerwehr Hamburg: Tierrettung kostet bald Geld

Das betrifft etwa die Katze auf dem Baum, wie „Püppi“ aus Jenfeld, die im vergangenen Jahr von speziellen Höhenrettern aus einer gewaltigen Pappel geholt werden musste. Es war kein Platz für die Drehleiter auf dem Grundstück und der alte Baum sehr hoch.

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Die Höhenretter der Hamburger Feuerwehr klettern zur Katze empor.

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Auch eine entflohene Schlange, die eingefangen werden muss, kostet in Zukunft. Oder wenn ein Tier jemanden gebissen hat und dann abtransportiert wird. Es fallen Kosten an, die der Halter des Tieres tragen muss.

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Mieze „Püppi“ saß in 15 Metern Höhe in einem Baum fest.

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Wer ein Reh im Alsterfleet entdeckt, wie es vor einigen Jahren passierte, der kann aber weiterhin die Feuerwehr alarmieren, ohne Angst zu haben, dass er für den Einsatz aufkommen muss. Ebenso bei einer Ratte, die im Gully feststeckt. Denn dabei handelt es sich um Wildtiere auf öffentlichem Grund und niemand ist Schuld an der Misere, in der das Tier steckt. Unger: „Da muss sich niemand Sorgen machen, dass er dann belangt wird, weil er es gemeldet hat.“

Die kleine Ratte zappelt eingeklemmt im Gully. Sie wird von der Feuerwehr kostenlos gerettet.

Die kleine Ratte zappelt eingeklemmt im Gully. Sie wird von der Feuerwehr kostenlos gerettet.

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Hamburg: Halter zahlt ab 2021 für Hund, Katze und Co.

Zwar kündigte der Senat bereits gestern die nun drohenden Kosten an. Allerdings ist offenbar noch überhaupt nicht geklärt, wie sich die genau berechnen. Klar ist, dass der jeweilige Einsatz genau betrachtet wird. Welche Fahrzeuge waren für den Einsatz nötig? Wie viele Feuerwehrkräfte? Und wie lang hat der Einsatz gedauert? Das alles wird sich dann in der Rechnung niederschlagen.

Hamburger Feuerwehr: Höhe der Kosten noch offen

Die Gebührensatzung dafür wurde aber laut Feuerwehr noch nicht beschlossen. Auch Innen- und Finanzbehörde wollten sich auf Nachfrage der MOPO noch nicht zu den Kosten äußern. Dabei kündigt der Senat an, dass die Gebühren bereits ab Januar erhoben werden.

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Ein Reptilien-Experte von der Feuerwehr Henstedt-Ulzburg rückte an, um das gefährliche Tier einzufangen.

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Quandt

Ob jetzt weniger Katzenbesitzer bei der Feuerwehr anrufen, um ihren Liebling aus dem Baum holen zu lassen? Zumindest werden viele etwas länger mit dem Griff zum Telefon warten und erst mal darauf hoffen, dass der Stubentiger von allein herunterkommt.

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