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Isabel Maaß hat gemeinsam mit anderen Anwohner:innen Schilder gegen den Drogenkonsum rund um die Holstenstraße aufgestellt.
  • Isabel Maaß hat gemeinsam mit anderen Anwohner:innen Schilder gegen den Drogenkonsum rund um die Holstenstraße aufgestellt.
  • Foto: Quandt

Holstenbahnhof: Anwohner stellen Anti-Drogen-Schilder auf

Leere Spritzen und Konsum auf dem Spielplatz: Die Drogensituation rund um den S-Bahnhof Holstenstraße hat sich in den vergangenen Jahren verschärft. Eine Anwohner-Initiative versucht nun, die Abhängigen mit Schildern anzusprechen.

„Bitte hier keine Drogen konsumieren“, lautet die Botschaft auf Deutsch, Englisch und Arabisch. Darunter sind Piktogramme mit durchgestrichenen Hanfpflanzen und Spritzen zu sehen. Rund um das Areal des Bertha-von-Suttner-Parks haben Anwohner die Schilder verteilt.

Ärger um Drogen-Szene am Holstenbahnhof

„Wir haben die Schilder dort aufgehängt, wo die Drogenszene besonders präsent ist, zum Beispiel auf dem Spielplatz oder unter einer Kastanie“, sagt Anwohnerin Isabel Maaß. „Es gibt immer Stoßzeiten, zu denen sich dort viele Menschen treffen und dann ebbt es ab. Das Problem besteht aber weiterhin und wir fordern von der Politik, sich bis Ende August etwas zu überlegen.“

Unten das Anti-Drogen-Schild der Anwohner:innen, oben ein Schild der Stadt. Quandt
Unten das Anti-Drogen-Schild der Anwohner:innen, oben ein Schild der Stadt.
Unten das Anti-Drogen-Schild der Anwohner:innen, darüber ein Schild der Stadt

Ein Anwohner schilderte der MOPO schon vor einigen Wochen, dass „selbst vor der Kita Drogen konsumiert werden. Wir verstehen auch, dass die Menschen süchtig sind und Probleme haben. Aber der offene Konsum vor Kindern auf der Straße – das geht nicht.“ Zudem erleichterten sich die Abhängigen auch in den umliegenden Treppenhäusern und Fahrstühlen.

Anwohner fordern Politik zum Handeln auf

Anwohner und Gewerbetreibende sind sich einig, dass die Polizei vor Ort einen guten Job mache. Das Problem liege bei der Politik. Gemeinsam haben sie deshalb einen Brief an Fraktionen und Bezirk verfasst, in dem sie Forderungen für eine „gute Nachbarschaft“ aufgeschrieben haben. Unter anderem wünschen sie sich eine größere Sensibilisierung für das Problem und eine Verstärkung der Polizeipräsenz. Bis Ende August fordern sie eine Antwort, sonst wolle man sich an die Politik in Berlin wenden.

Dürfen die Schilder bleiben? Das sagt der Bezirk

Maaß sagt, sie hätten keine keine Warnschilder aufstellen wollen, sondern bewusst Schilder entworfen, die etwas offizieller aussehen. „Bisher wurden sie auch noch nicht abgenommen, das sehen wir erstmal als positives Zeichen“, so Maaß. Tatsächlich erinnern das helle Rot und das dunkle Blau an die offiziellen Farben der Stadt Hamburg. Gibt das jetzt Ärger?

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„Wir sehen hier keine Beseitigungspflicht“, sagt Bezirksamtssprecher Mike Schlink zur MOPO. Man könne hier kein Design der Stadt erkennen und auch das dunkle Blau sei keine Farbe, die die Stadt exklusiv verwende.

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